Plattenkritik

Blindside - The Great Depression

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 25.08.2005

Blindside - The Great Depression

 

 

Ich bin mir zwar nicht mehr so sicher ob das in den Niederlanden oder in Schweden der Fall ist, aber in einem der beiden Länder gelten Rockbands als Kulturexport. Weswegen junge Bands finanzielle Unterstützung für Equipment, aber vor allem Auslandsbesuche bekommen. Ob das der Grund für die beachtliche Anzahl guter Bands aus Schweden ist? Oder ist da doch was im Grundwasser? Eine Erklärung gibt es wohl nicht, aber Fakt ist, das BLINDSIDE als kleine Band im Stockholmer Raum innerhalb kürzester Zeit einen Deal mit nen großen Label in der Tasche haben. Wie sie das gemacht haben? Zum einen waren sie nicht die schlechteste Band und zum anderen haben P.O.D. mit ein bisschen Vitamin B ausgeholfen.

Doch dann formiert sich das Label neu und dabei fallen so einige Bands aus dem Raster. So auch BLINDSIDE, und das nachdem das 2004er "About a burning Fire" sich garnichtmal so schlecht erkauft hat. Die Band beschließt eine Pause zu machen. Doch nachdem Sänger Christian von einer Reise nach South Africa wiederzurück ist, packt ihn die Inspiration und Motivation. Und schon ein Jahr, nach dm letzten Album, sind BLINDSIDE auf DRT Entertainment mit "The Great Depression" wieder zurück.

Was gleich auffällt ist der düstere Albumtitel, sowie ein sehr in schwarz gehaltenes Artwork. Und das passt äußerst gut als Musikalische Beschreibung der neuen Scheibe. Denn "The Great Depression" klingt düsterer als BLINDSIDE üblicherweise geklungen haben. Songtitel wie "We´re all going to Die" sprechen da auch eine deutliche Sprache. Außerdem verarbeitet Christian seine Erfahrungen, die er in South Africa gemacht hat. Was z.B. sich in "Yamkela" wiederspiegelt, eine Geschichte über einen 10 Jährigen Jungen der dem AIDS erlegen ist.

Doch ist das wohl nicht die einzige Veränderung im BLINDSIDE-Lager: Die Songs klingen wesentlich erwachsener. Aus irgendeinem Grunde ist in diesem Jahr das Songwriting wesentlich besser, so dass die Songs mehr als ein durchdachter Song auffallen. Doch "düsterer" und "erwachsener" können zweifel aufbringen, ob vielleicht die Härte darunter leiden musste. Doch das ist hier nicht der Fall. Immernoch wird mal Dampf gemacht, wie es BLINDSIDE schon immer gemacht haben.

Ich muss sagen, dass ich eigentlich mit der Musik von Blindside nichts anfangen konnte, doch "The Great Depression" hat Potential. Es ist eine wirklich runde Rock-Platte, mit teilweise guten Songs. Ich hätte mir ein paar mehr musikalische Raffinessen erhofft, aber das ist ja Geschackssache.

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Christian

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