Plattenkritik

Coalesce - Ox

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Release Date: 12.06.2009
Datum Review: 21.06.2009

Coalesce - Ox

 

 

Wie viele Bands der neueren Zeit haben sich wohl an COALESCE orientiert. Wie viele von ihnen haben sich von den vertrackten Stücken der Band, den ungewöhnlichen Songstrukturen und der musikalischen Intelligenz von COALESCE inspirieren lassen? Die Frage ist aber auch, wie viele an dieser Aufgabe gescheitert sind, das sind nämlich einige.

Mit „Ox“ melden sich COALESCE nun zurück und zeigen den Plagiaten, wie es richtig geht. Wie man ein Album schreibt, welches erst einmal überhaupt nicht erfassbar ist und man es zig Mal hören muss, um es überhaupt zu verstehen. Wie auch auf vorangegangen Alben scheint es so, als hätte dieses Album und die sich darauf befindenden Songs absolut keine Struktur. Auf den ersten Blick bzw. beim ersten Hören wirkt alles irgendwie zusammengeschustert, ohne roten Faden. Das ändert sich letztlich auch nicht bei mehrmaligem Hören. Man kann sich zwar einbilden, die Ideen von COALESCE zu verstehen, letztendlich wird man aber immer wieder durch einen ordentlichen Hieb auf den Denkapparat verstört zurückgelassen.

Die Band sorgt nach wie vor für geplatzte Synapsen und man fragt sich ab und zu, wie man auf solche Stücke kommt. „The Purveyor Of Novelty And Nonsense“ soll hier nur als Beispiel dienen. Die Finger flitschen über die Saiten, die Drums sind treibend, alles wirkt wie aus einem Guss. Dann der Break, kurzes abgehacktes Riffing und stockendes, stetig den Takt wechselndes Drumming geben sich die Klinke in die Hand. Kaum hat man sich daran gewöhnt, folgen fast orientalische, an einen Filmsoundtrack erinnernde Töne, die Glocken läuten und der Hörer ist vollends verstört.
Aber auch weitere Tracks, wie „In My Wake, For My Own“ , mit seinem „O Brother Where Art Thou?“ Part, oder „Dead Is Dead“, welcher mit ganz ähnlichen Einschüben aufwartet, können auf ganzer Linie überzeugen. Immer wieder wird der Hörer durch neue Ideen der Band überrascht und aus der Bahn geworfen.
Völlig überraschend ist auch das kurze „We Have Lost Our Will“, das einzig akustisch gehaltene Stück, indem sogar ein Piano seinen Platz findet. Die Schönheit des Stückes bietet zum einen leichte Entspannung, macht aber die Verwirrung gleichzeitig komplett und perfekt.

COALESCE müssen nicht rumballern, das haben sie gar nicht nötig. Sie erschaffen mit viel subtileren Mittel die oft genannte verstörende Atmosphäre und genau das ist es, was diese Band und ihr neues Album so spannend macht. Es braucht seine Zeit, bis es zündet, wenn das aber geschehen ist, entwickelt „Ox“ ein Suchtpotential, welches seinesgleichen sucht!

Tracklist:

01. The Plot Against My Love
02. The Comedian In Question
03. Wild Ox Moan
04. Designed To Break A Man
05. Where Satires Sour
06. The Villian We Don´t Deny
07. The Purveyor Of Novelty And Nonsense
08. In My Wake, For My Own
09. New Voids In One´s Resolve
10. We Have Lost Our Will
11. Questions To Root Out Fools
12. By What We Refuse
13. Dead Is Dead
14. There Is A Word Hidden In The Ground

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Alex G.

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