Plattenkritik

COHEED AND CAMBRIA - The Color Before The Sun

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Info

Release Date: 15.10.2015
Datum Review: 15.10.2015
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Island
02. Eraser
03. Colors
04. Here To Mars
05. Ghost
06. Atlas
07. Young Love
08. You Got The Spirit, Kid
09. The Audience
10. Peace To The Mountain

Band Mitglieder

 

Claudio Sanchez – lead vocals, guitar
Travis Stever – guitar
Josh Eppard – drums, backing vocals
Zach Cooper – bass, backing vocals

COHEED AND CAMBRIA - The Color Before The Sun

 

 

 

COHEED AND CAMBRIA sind seit jeher dafür bekannt, Songs zu schreiben, die einen musikalisch vorwärts tragen, die Faust erheben lassen und die Kraft in Bauch und Herz anschüren. Dabei haben sie bei "The Color Before The Sun" den Protagonisten ihrer Konzeptalben auf Wiedersehen gesagt und sich von der Geschichte gelöst. Es gibt nun Songs jenseits der Geschichten. Das aktuelle Album beginnt in Bahnhofsatmosphäre. Der Aufbruch kommt auch ziemlich schnell zum Zug und genau da wollen die Herren hin. "Island" klingt so, als hätten sich COHEED AND CAMBRIA keinen Meter verändert. Sie streben weiter kraftvoll vorwärts. Soundtechnisch hat sich nicht viel verändert. Nach den ersten Sekunden schält sich die Band in ihr bekanntes kraftvolles Soundgewand und begibt sich auf eine neue Reise. Ausgebreitete Gitarrenriffs, -läufe und Schlagzeug haben sie beibehalten. Ebenso durfte der markante mehrstimmige Chorus in vielen Songs bleiben. Braucht dieser eigene Sound eigentlich eine eigene Beschreibung? Schwerlich. Wer sie nicht kennt, sollte spätestens jetzt damit anfangen sich mit dieser Band zu befassen.

 

Die erste Single ist mit "You Got The Spirit, Kid" absolut zu recht gewählt. Denn ihre Kraft haben COHEED AND CAMBRIA hier zu einem sehr repräsentativen Haufen zusammengekehrt. Grundsätzlich ist "The Color Before The Sun" aber sicherlich eines der vergleichsweise (!!!) ruhigeren Alben. Einiges mehr an ruhigeren Takten findet sich hier nämlich auch wieder. "Color" hat schon fast Züge einer Ballade. Und auch "Here To Mars" setzt zwar auf krachende Gitarren, aber ruhigere Riffs. Mit "Ghost", "Atlas" und "Young Love" gibt es eine ruhigere Songfolge, die früher vermutlich undenkbar gewesen wäre. Gut, dass man direkt im Anschluss vom bereits erwähnten "You Got The Spirit, Kid" geweckt wird. Vielleicht ist der Abschied des alten Konzepts doch nicht so leicht gefallen. Der Kampf zwischen neuem wagen und sich zwischenzeitlich doch zurückziehen wollen, kommt zum Vorschein. Vielleicht rühren auch daher die Texte, die auf der einen Seite sehr nach Irren im düsteren Wald klingen, auf der anderen Seite auch viel Mut und Kraft vermitteln. Es gibt viele gute Gründe sich in Gefahr zu begeben und Neues zu wagen. COHEED AND CAMBRIA haben das im Hinblick auf ihre Texte sicherlich gut gemacht. Zum Joggen mit erhobener Faust reicht dieses Album aber dennoch höchstens für kurze Strecken und vielleicht um das Feuer um sie nicht ausgehen zu lassen. Denn dafür ist es streckenweise eben doch recht ruhig. Wobei hier lediglich vom Vergleich zu den vorrangegangenen Konzeptalben auszugehen ist.

 

Autor

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Jule

Autoren Bio

wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de