Plattenkritik

Crossfaith - The Artificial Theory For The Dramatic Beauty

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Release Date: 20.08.2010
Datum Review: 01.02.2011

Crossfaith - The Artificial Theory For The Dramatic Beauty

 

 

Mayday oder Killswitch? Nach dem Ausklingen des Intros „If You Want To Wake Up?“ bleibt eben jene Frage im Raume stehen. Ein hörbares Disaster aus technoid-wummernden Klängen und verzerrten Soundwürsten drängt den Hörer vorerst in die Ecke. Dann aber ziehen diese 5 gerade volljährigen Stehaufmännchen die feine Linie mit fetten Metalwalzen nach. Und spätestens mit „Blue“ lässt die fies quiekende Synthesizerwand keine Zweifel aufkommen: Bei CROSSFAITH ist Japan am Ball.
Zwischen elektrogebandelten Einwürfen und tiefen, grunzigen Vocals findet sich doch die definierte Linie wieder, der Bands wie Heaven Shall Burn, As I Lay Dying oder in feinen Teilen alte Rammstein folg(t)en. Schwer, verzerrt, brachial – aber mitunter auch mal progressiv und industrial. Ist der Einstieg in „The Artificial Theory For The Dramatic Beauty“ erstmal geschafft, pendelt sich schnell der Metalcorealltag ein. Vorhersehbare Strophen- und Moshparts, belanglose Breaks und Brülleinlagen. „K“ oder „Voices“ sind alteingesessenes und mittlerweile massentaugliches Gut zum Mähne schütteln, durch das Zeit schindende „Interlude“ wird die Albumlänge zusätzlich auf gut unter 30 Minuten gedrückt.
CROSSFAITH fahren ihr Debut aber keinesfalls an die Wand und haben nicht nur Zeit in ihr Haarwerk, sondern auch in Handwerk, Produktion und Klang investiert, jedoch wird die Spannungskurve einfach nicht über die gesamte Tonträgerlänge gehalten. Im fernen Osten kupfert man wie bei uns eben nicht nur McDonalds und SUV´s von verwunschenen US-Vorbildern ab, auch die musikalische Mode bleibt manchmal oder sogar öfter einfach schlecht kopiert bis unerreicht.

Tracklist:

1. If You Want To Wake Up?
2. Mirror
3. Blue
4. Fiction In Hope
5. Interlude
6. Voices
7. K
8. Chemicarium

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.