Plattenkritik

Desultory - Counting Our Scars

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Release Date: 17.01.2011
Datum Review: 07.03.2011

Desultory - Counting Our Scars

 

 

Alles andere als „planlos“ oder „halbherzig“ mundet das neue DESULTORY Album „Counting Our Scars“. Daher könnte den Schweden zu einer Namensänderung geraten werden, wobei sie diese ja bereits hinter sich gebracht hatten. Fangen wir Ende der 80er Jahre an, da war ein großes Schaulaufen der sich immer mehr überbietenden Death Metal Acts, die damals gegründeten DESULTORY gehörten vielleicht nicht zu den Pionieren, waren aber mit ihren ersten beiden Alben „Into Eternity” [1993] und „Bitterness” [1994] die zweite, sehr starke Garde des typischen schweden Death Metals. Das dritte Output „Swallow The Snake” [1996] allerdings driftete in Richtung Death’N’Roll ab, trotz sehr guter Songs konnte sich die Band damit nicht etablieren. DESULTORY änderten dann wegen der Kurskorrektur ihren Namen und traten dann unter ZEBULON auf. Die unter dieser Flagge veröffentlichten Tracks haben einen viel stärkeren Heavy Metal-Einschlag und tendieren auch zum Stoner Rock.

Nach 14 Jahren Funkstille veröffentlicht DESULTORY jetzt aus heiterem Schwedenhimmel ein neues Album (mit der ZEBULON Besetzung, also ohne den bereits zu „Swallow The Snake“ ausgestiegenen Gitarristen Stefan Pöge) und bereits der sich auch auf den ersten beiden Alben befindliche Schriftzug regelt den Bezug zum originären Sound des legendären Schwedentodes. In der Besetzung (Gesang, Gitarre) Klas Morberg, (Bass, Gitarre) Håkan Morberg, (Schlagzeug) Thomas Johnson und (Bass) Johan Bohlin zimmerte das Quartett somit einen back-to-the-roots Sound (verantwortlich dafür Tore Stjerna und das Necromorbus Studio), der sämtliche Trademarks vereint und damit tiefer gestimmte Gitarren, erhabene Melodiebögen und aggressive Thrash Läufe beherbergt. Wobei DESULTORY mehr sind als nur ein Relikt aus der Urzeit, sie erklingen mitunter erfrischend, fast modern (die groovige „Swallow The Snake“ Kante wurde beibehalten) und greifen oft auf DISSECTION’sche Black Metal-Finessen zurück. Weiterhin schwingt ein Aggression geladenes sowie perfekt arrangiertes Songwriting das Zepter, vor allem im Gitarrenbereich weiß das Album zu überzeugen weiß. Daher ist das 4. Album der Schweden als erfreuliche Wiederauferstehung zu werten, die zudem durch ein Travis Smith Artwork veredelt wird.

Tracklist:
1. In a Cage
2. Counting Our Scars
3. Ready to Bleed
4. This Broken Halo
5. The Moment Is Gone
6. Uneven Numbers
7. Dead Ends
8. Leeching Life
9. A Crippling Heritage

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Clement

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Ich fühle mich zu alt