Plattenkritik

Disobey - Internal Affairs

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Release Date: 02.09.2011
Datum Review: 17.10.2011

Disobey - Internal Affairs

 

 

“Pizza, politics, porn & your mum...” sind laut Facebook-Seite die Interessen der Band DISOBEY aus dem Ruhrpott. Das ist doch mal eine klare Ansage und die wird auch musikalisch umgesetzt. Es geht ab der ersten Sekunde nur darum, die Drecksau rauszulassen. Kein Punk und Hardcore der ersten Stunde, aber zumindest der alten Schule. Man braucht auch kein großes musikalisches Verständnis anbringen um die Songs zu durchdringen, ist ja auch nicht die Intention der Scheibe. Viel Mehr sollte man sich hinsetzen, ein Bier aufreißen, ne Kippe in den Mundwinkel klemmen und sich dem heimischen Wohnzimmer-Pit hingeben. Die acht Songs von „Internal Affairs“ sind in knapp 17 Minuten durchgehört und machen einfach Spaß. Falls man in der Mittagspause mal eben Dampf ablassen muss, kann man das mit DISOBEY hervorragend tun.

Der ein oder andere wird jetzt natürlich wieder meckern, dass so etwas doch nur noch langweilig ist und Punk schon lange tot ist. Aber warum sollte man zu jedem neuen Album das Genre wechseln? Warum ständig neue Sachen ausprobieren, wenn das alte doch immer noch gut ist? Lemmy wäre ja auch weder authentisch noch erfolgreich, wenn er plötzlich Death Metal oder Jazz spielen würde. There’s no school like the oldschool, und DISOBEY wissen das.

Mit den beiden Coversongs „New York Crew“ und “Living Hell” knallen sie außerdem noch eine kleine nostalgische Hommage an JUDGE bzw. CEREMONY mit auf das Album und machen dabei ebenfalls eine gute Figur. Eine weitere Referenz wären vielleicht noch die RYKERS, die kommen nämlich schon beim ersten Song unweigerlich ins Gedächtnis.

Wie gesagt, einen Nobelpreis gewinnt keiner damit, aber es macht trotzdem riesigen Spaß dem Ruhrpott-Quartett zuzuhören. Und wie man schon am Anfang von „Wahlstandsdilemma“ hören kann: „Ich lebe in einer Welt voll Scheisse!“ Wenn das schon so ist, dann kann man auch richtig drin rumrühren. Schönes Ding!

Trackliste:

01. Monuments
02. Monochrome
03. Blame Yourself
04. Living Hell (Ceremony)
05. I.i.w.i.i.
06. Wohlstandsdilemma
07. Retreats And Regreats
08. New York Crew (Judge)

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Jonathan

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