Plattenkritik

Emanuel And The Fear - Listen

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Release Date: 09.04.2010
Datum Review: 17.04.2010

Emanuel And The Fear - Listen

 

 

Listen Up! Öffnet eure Augen, denn Dinge sind nicht so wie sie scheinen. Wir haben ein freies Leben, wenn wir es auch wirklich leben, versucht es einfach mal. Ach ja, die Liebe darf auch nicht fehlen in den abgedroschenen Phrasen, die uns hier Emanuel Ayvas präsentiert.
Nach der Orchesterprobe als Ouvertüre geht es mit 'Guatemala' direkt los, ordentlich untermalt mit einer großen Instrumentarium und einem Flötist der eigentlich nur noch auf einem Bein stehen müsste. Nur werden viele Ansätze für einen guten Song häufig von zu üppigen Arrangements erstickt.

Die wurden, genauso wie fast alles andere, im Alleingang von Emanuel Ayvas entworfen. Das muss ein Mann mit überschwappenden, kreativen Potential sein. Es hat in ihm wohl gebrodelt und gegluckert, bis alles auf einen Schlag raus musste. Nun liegt hier das Debüt eines Rock-Orchesters mit geschlagenen neunzehn Songs, obwohl drei davon mehr Interludes sind. Eine große Leistung ist das Allemal, nur schielt bei vielen Songs der alteingesessene Dave Matthews über den Horizont. Auch bei EMANUEL AND THE FEAR werden klassische Rockgitarren mit einem Sammelsurium von leichtem Funk und zeitweise Jazz vermengt. Wobei hier aber nur der obenauf schwimmende Schaum abgeschöpft wurde. Aber die Band wäre kein Rock-Orchester, wenn nicht auch noch eine ordentliche Ladung Geigen, Bläser und Konsorten obenauf gepackt würden.
Über manche Strecke funktioniert das sogar ganz gut, wie bei 'Jimmie's Song' der einen catchy Refrain vorweist nur leider etwas zu sehr Richtung Radiotauglichkeit gebürstet wurde. 'Dear Friend' hingegen kann mit einem Blick in Richtung Ben Folds Five und Jamie Lidell überzeugen, ein sommerlicher gute Laune Song. Trotzdem geht mit Emanuel Ayvas zu häufig das Pferd namens Pathos durch, so dass man sich in Liedern wie 'Balcony' und 'Song For A Girl' an Musicaldarsteller erinnert fühlt, welche herbes Overacting betreiben.

Zum Ende hin findet man aber trotzdem noch zwei Lieder die zeigen, dass EMANUEL AND THE FEAR auch anders können. 'Same Way' kommt als entspannter Laptop-Folk daher und wird von mir sofort zum besten Song gekürt. Eine quakende Trompete, Barjazz, etwas Tango und ein, mit Elizabeth Hanley, vorgetragenes Zwiegespräch konnten mich andererseits bei 'Simple Eyes' überzeugen. Alles in Allem bleibt trotzdem ein schaler Geschmack und ein textlich erhobener Zeigefinger zurück, was mich von einem häufigeren Hören abhalten wird.


Tracklist:

1. The Introduction
2. Guatemala
3. Ariel And The River
4. Jimme's Song(Full Band Version)
5. Duckies
6. Free Life
7. Dear Friend
8. Yo,Jamin
9. Trucker Lovesong
10. Balcony
11. Whatever You Do
12. Bridges And Ladies
13. The Raimin
14. Same Way
15. Simple Eyes
16. Song For A Girl
17. The Finale
18. Look Ma,The Walls Are Moving!
19. Razzmatazz

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Kilian

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