Plattenkritik

Eventide - Diaries From The Gallows

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 30.01.2007

Eventide - Diaries From The Gallows

 

 

Was mit einem Urschrei beginnt und nach einer Einläutung einer fiesen Trümmerorgie klingt, entpuppt sich im Falle von Eventide's "Diaries From The Gallows" als eine der besten Mischungen aus alten In Flames, Soilwork, Dark Tranquillity und Anleihen von Dimmu Borgir, teilweise epischen orchestralen Einlagen wie zu den seligen "Theli"-Zeiten von Therion und einem Batzen Keyboard-Einschüben, mit denen sich Bal-Sagoth (von vielen, vielen zu unrecht als lächerlich abgetan) etabliert haben, seit langem. Kurz und gut: Ein Album ganz nach meinem Geschmack!

Eventide, ein Name der mir nicht bekannt war, hatten sie bisher auch nur ein Demo und zwei MCD's auf die Wege gebracht, stammen also aus Schweden, sind jung und ehrgeizig, und zelebrieren auf ihrem ersten Full-Length Album einen Melodic-Death, auf den der Titel nicht besser passen könnte. Man geht mit fast noch "fröhlicheren" Melodien um als Dark Tranquility oder In Flames zu deren "Clayman"-Episode, und das meine ich ganz und gar positiv. Und mit "Standarts Of Rebellion" versteckt ich in der Mitte der Platte eine Perle, dessen Orchestermittelpart Christoffer Johnson damals nicht besser hätte komponieren können.

Die teilweise vertrackten Songstrukturen kennt man von den Landsleuten Evergrey, der Anfang von "The Skeleton Who Sold It's Skin" könnte lässig auf Dimmu Borgir's "Enthrone Darkness Triumphant" stehen.

Eine anfängliche Skepsis gegenüber Eventide möge man mir nachsehen, die Anzahl mittelmässiger Bands aus Schweden, die sich diesem Genre nach eigenen Angaben verpflichtet fühlen ist zu groß. Eventide, diese junge und hungrige Truppe ragt hier deutlich raus. Und das man auf seinem ersten Album eine Produktion mitbringt, die Soilwork's "Stabbing The Drama" quasi in nichts nachsteht sollte ebenfalls aufhorchen lassen.

Starke acht Punkte, für eine Band, die ihren weg hoffentlich gehen wird und noch eine Schippe drauflegen kann (wird!).

Tracklist:
1. Into Illusion
2. Killing What Can't Be Handled
3. My Closest Demon
4. This Curse
5. No Place Darker
6. Standards Of Rebellion
7. Indifferent
8. The Skeleton Who Sold His Skin
9. Vargavidderna
10. I, Enemy
11. Confinement

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Moritz

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