Plattenkritik

Feed The Rhino - The Sorrow And The Sound

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Release Date: 16.06.2014
Datum Review: 06.06.2014

Feed The Rhino - The Sorrow And The Sound

 

 

Erst mit dem zehnten Track ihres neuen Albums bekennen sich FEED THE RHINO zur internen Soundphilosophie. Diese ist, genau wie der metallische Posthardcore der Engländer, allerdings recht gefahrenlos zu verdauen.

Ganz recht - mit "The Sorrow And The Sound" begleiten die Gentlemen den bärtigen und bulligen, aber zugleich exakten und melodischen Sound erhobenen Hauptes aus dem Dunkel. Bei "Behind The Pride" tun sie das irgendwo zwischen EVERY TIME I DIE und neuen COMEBACK KID, mit zerhackstueckelnden Riffs und wuchtigen Gang-Harmonien.
"Give Up" klingt zuvor noch etwas homogener und groovt trotzdem auf LETLIVE.-Art - "Finish The Game" hat ebenso eine gesunde Kinderstube im modernen Hardcore wie im klassischen Metal zu verzeichnen. FEED THE RHINO klingen auf dem Nachfolger zu "The Burning Sons" so zwar wie eine Mischung aus vertrauten Bestandteilen, dafür haben die Briten um Frontmann Lee Tobin ihre Hausaufgaben gemacht. Bei "Deny And Offend" stampft die Band in Richtung Metalcore, bricht allerdings wie in beinahe jedem der zwölf Stücke zu vorhersehbarer Zeit in ihrem abgesteckten Schema ein. Hier könnten FEED THE RHINO manchmal durchaus eigenständiger klingen, würden sie ihre Kreativität und vorhandene handwerklichen Fähigkeiten nicht stets bloss auf bewährtem Kurs steuern.
"Black Horse" driftet lebendig in die Weite, haucht kurz etwas von "Ballade" a la ATREYU und löst sich dann im Effektgewitter des Gitarrensolos auf. Zum Glück atmet "The Sorrow And The Sound" nicht oft durch den Schlauch, sondern findet sich auch mit dem geraeumigen Titelsong im Sog an die Oberflaeche. Ganz ohne chaotische Riffs und einen seine Stimmbänder malträtierenden Tobin wollen FEED THE RHINO ihr Spielfeld allerdings nicht für ihre Helden freigeben, so liefert "Another Requiem" den perfekten Abschluss aus Masse, Melodie und Ballast.
Wäre "The Sorrow And The Sound" der Verlauf eines Vorstellungsgespräches, so würden die feinen Details der Platte einen Großteil der Nervosität ebenso wegpusten wie eventuelle Berührungsängste mit zukünftigen Vorgesetzten. FEED THE RHINO kann man auf "The Sorrow And The Sound" quasi blind vertrauen.

Trackliste:

01. New Wave
02. Give Up
03. Behind The Pride
04. Black Horse
05. Finish The Game
06. Revelation Not Revolution
07. Set Sail For Treason
08. Deny And Offend
09. The Sorrow And The Sound
10. Bright Side Of A Dark Ride
11. Keep Your Purpose Hitman
12. Another Requiem

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.