Plattenkritik

Flotsam And Jetsam - Ugly Noise

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Release Date: 12.04.2013
Datum Review: 23.04.2013

Flotsam And Jetsam - Ugly Noise

 

 

Die aktuelle Diskussion um Fundraising-Kampagnen ist etwas aufgekocht, denn bereits solch etablierte (wenn auch völlig unterbewertete!) Bands wie FLOTSAM AND JETSAM haben sich diesem Trend schon längst angeschlossen und Ende letzten Jahres erschien ihr elftes Studioalbum „Ugly Noise“ digital via PledgeMusic.com. Aber wir immer alles schlecht redenden Deutschen hinken schließlich immer den aktuellen Trends hinterher und Debatten über Sinn und Unsinn solcher Möglichkeiten (schließlich ist die Musikbranche seit Jahren in der Krise) sind schlicht und einfach sinnlos, da es jedem selbst überlassen wird, ob er auf den Download-Button drückt. Oder es einfach sein lässt!

Im Fall von “Ugly Noise” erübrigt sich diese Frage, denn Metal Blade werden das Album weltweit releasen. Und FLOTSAM AND JETSAM haben sich noch weiter aus der „The Cold“ (eines ihrer besten Alben!) Umklammerung gelöst und experimentieren sich durch 12. neue Songs, schließlich war und ist Stagnation noch nie ein Thema dieser herausragenden Band. Mit der Rückkehr von Kelly David Smith ist auch fast wieder das Original-Lineup zusammen, so dass es fast wie Weihnachten anmutet. Über „Ugly Noise“ thront eine der besten Metalstimmen überhaupt, Eric A.K. verhilft mit seiner einfühlsamen, sehr launischen Intensivstimme jeden etwas schwächeren Song über die Hürde.

Stand da eben „schwach“? Nein, diese Beschreibung passt mitnichten zur Tracklist, vielleicht ist „gewöhnungsbedürftig“ der richtige Begriff. Im direkten Vergleich zum Vorgänger nahmen sich die Thrash/Speed Metal-Urviecher härtemäßig etwas zurück und ließen ihren verspielten, mitunter progressiven Ambitionen freien Lauf. Dabei unterwirft sich „Ugly Noise“ einem dunklen Teint, der vor allem durch die etwas mehr in den Vordergrund gerückten Synthies geschaffen wird. Einige Nummern sind dabei sehr spannend in Szene gesetzt worden und zusammen mit der Gänsehautstimme des Mr. K. wird manchmal sogar ein wenig Untergangsstimmung inszenier. Aber da es auch noch diese typischen Flotsam-Thrasher im Stakkato-Stil gibt, ist im Grunde wird auf dem neuen Album ein guter Querschnitt der schon lange im Geschäft weilenden aber sehr modern agierenden Band geboten.


Tracklist:
01. Ugly Noise
02. Gitty Up
03. Run And Hide
04. Carry On
05. Rabbits Foot
06. Play Your Part
07. Rage
08. Cross The Sky
09. Motherfuckery
10. I Believe
11. To Be Free
12. Machine Gun

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Clement

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Ich fühle mich zu alt