Plattenkritik

Frogstar Battle Machine - Duck And Cover

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Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 11.07.2006

Frogstar Battle Machine - Duck And Cover

 

 

Also Bescheidenheit ist für diese Formation aus Oberfranken ein Fremdwort. Zusammengefasst, sehen sie sich als Oberflieger und großartige Künstler, als Geheimtipp, der auf den kleinen Musikgeschmack der Leute zurückzuführen ist. Naja, sicher ist man großartig, wenn der Großcousin des verstorbenen Schlagersängers ROY BLACK den Sänger mimt und einer der Gitarristen auch bei LETZTE INSTANZ zockt. Es regnet positive Reviews aus der großen internationalen Musikpresse, was wiederum das nicht kleine Ego der Band steigert. Drei Songs sind auf der EP und ein Video gibt es auch noch. All diese Dinge wusste ich nur nachdem ich die Info-Zettel gelesen hatte und wie ich schon mehrmals erwähnte, mag ich es nicht, wenn man derart großspurig daherkommt, aber als ich den Player anschmiss…da war ich doch überrascht.

Die Gruppe hatte nie behauptet normal zu sein und man wird vom eigenen Management, als „Weirods“ hingestellt. Also, nich´ganz richtig im Kopf die Jungens…zumindest ihre Musik nicht. Das, was mir da entgegenkommt, ist schwer zum Umschreiben. Eines ist zumindest sicher, die Typen haben nicht mehr alle Latten am Zaun, aber dafür wissen sie, wie sie ihre Instrumente zu bearbeiten haben. Oh Gott, das klingt wirklich manchmal wie PRIMUS, KORN, DOWNSET, ABBA, SIKTH, GEOGRE ORWESON, DAS PHANTOM DER OPER, DEIN 13 jähriger kleiner BRUDER beim OnAnIeReN und PRONG. „jugglin´flies“, „downlord“ und „pink bubbles are best“ (letzten Songtitel nehme ich der Band ohne weiteres ab, auch wenn er mich teilweise stark an SCARLETs „Untitled“ erinnert, auch wenn jener schneller ist !) sind eine Paella aus allem, was das Business jemals zu bieten hatte und man scheut echt vor gar nichts zurück und bastelt da Soundfragmente und Parts aneinander, die sehr gewagt sind und trotzdem schaffen sie es, ihrer Linie treu zu bleiben und den Hörer nicht zu verschrecken, sondern zu amüsieren und auch zu beeindrucken. Das Ding hier rockt und bietet wirklich Abwechslung, allerdings würde ich mich gerne davon überzeugen, wie man das auf der Bühne performen will; da bin ich mit Vorbehalten behaftet, ganz ehrlich.

Spielen können die Jungs und ihre Mucke ist wie eine interessante Wissenschaftssendung, allerdings fehlt mir auf der EP der Übersong. Das Stück, das beweist, diese Band hat mehr zu bieten als Musik, die beim dritten Hörgang gar nicht mehr so verrückt ist und Gitarreneffekte, die einen R.A.T.M. erinnern. Ein Lied, wie beispielsweise SIKTH´s „peepshow“. Zudem wäre es wünschenswert, wenn sie nicht so dekadent Auftreten würden. Dass sie was können und anders klingen steht außer Frage und man soll auch nicht mit seinem Talent hinter dem Berg bleiben, aber einen Gang runtergeschaltet, wäre es wesentlich sympathischer, aber vielleicht ist es gerade diese Selbstüberzeugung, die ihnen auf dem Weg nach Oben behilflich sein wird, um zu beweisen, dass es auch in Deutschland psychopathische Musik gibt. Ach ja, das Video zu „sex bubbles“ ist genauso bekloppt, wie diese Band, ist aber einfach nur scheiße…genial !!!:-)

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.