Plattenkritik

Full Of Hell - Rudiments Of Mutilation

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 10.06.2013
Datum Review: 06.06.2013

Full Of Hell - Rudiments Of Mutilation

 

 

In der aktuellen Death/ Grind/ Core Veröffentlichungsflut gehören FULL OF HELL zu der Riege von Bands, die ihre Extreme bis aufs Maximum ausreizen. Auf „Rudiments Of Mutilation” regiert der absolute Hass und eine emotionale Verwüstung, die selten so authentisch klang.

FULL OF HELL gehören hierzulande spätestens seit ihrer Split mit GOLDUST und ihrer Eurotour nicht mehr ganz zu den Unbekannten der Szene. „Rudiments Of Mutilation” ist nun das zweite Album des noch jungen Vierers. Im Vergleich zum Vorgänger „Roots Of Earth Are Consuming My Home“(2011) wirkt das neue Album wesentlich losgelöster und schizophrener. Dabei wird die Grundlage des Ganzen immer noch aus den Elementen des punkigen Grind und derben Doom gegossen. Doch selten orientieren sich FULL OF HELL an Strukturen, die noch in irgendeiner Form die Konturen eines Songs skizzieren. Vielmehr prügelt und kotzt sich das Quartett um Fronter Dylan Walker bestialisch und ungehalten durch die zehn Songs. Der Opener „Vessel Deserted“ erweckt den Bastard aus Grind und Doom ähnlich abartig und brutal, wie es derzeit nur SEVEN SISTERS OF SLEEP schaffen. Das kurzatmige „Bone Coral“ zieht unerwartet abstrakte Parallelen zu den Franzosen von DEATHSPELL OMEGA. Wogegen „Embrace“ in der Mitte des Albums wie eine düstere Predigt in alter DISEMBODIED Tradition verstört. Dazwischen herrscht eine Verwüstung, die nicht selten an die alten HIS HERO IS GONE erinnert. Im Gegensatz zu den aktuell so oft zitierten NAILS klingen die Songs aber zu keinem Zeitpunkt „catchy“ oder mitreißend. FULL OF HELL ziehen ihre Gegenüber eher in einen verstörenden Strudel aus purem Hass, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Abschließend ist es diesem Quartett zu attestieren, dass sie mit diesem Album und ihrer brachialen und unverkennbaren Art ihre Wut in Ton zu prügeln, definitiv aus der Masse herausstechen und damit überleben werden.
Übrigens sind FULL OF HELL im Sommer mit CODE ORANGE KIDS und CIRCLE TAKES THE SQUARE auf Tour.

Trackliste:
01. Dichotomy
02. Vessel Deserted
03. Coven Of The Larynx
04. Throbbing Lung Fiber
05. Indigence And Guilt
06. Embrace
07. The Lord Is My Light
08. Bone Coral And Brine
09. Rudiments Of Mutilation
10. In Contempt Of Life

Autor

Bild Autor

Mulder

Autoren Bio

-