Plattenkritik

Furze - Reaper Subconscious Guide

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Info

Release Date: 26.11.2010
Datum Review: 15.11.2010

Furze - Reaper Subconscious Guide

 

 

Dilettantismus gehörte einst zum Black-Metal der Anfangstage. Das Problem bei FURZE ist nun, dass sie zwar dilettantisch sind, ihr neuster „Geniestreich“ „Reaper Subconscious Guide“ eine so schlechte Aufnahmequalität wie in den Geburtsstunden des Black-Metal hat, das Album aber aus dem Jahr 2010 stammt.
Eine Huldigung in Richtung BLACK SABBATH sollte dieses Album laut Booklet sein, eine Beleidigung für jene ist es aber, nur irgendwie mit FURZE in Verbindung gebracht zu werden.
Das Ein-Mann-Projekt aus Norwegen, Woe J. Reaper ist seines Zeichens einziges Bandmitglied, versucht Black-Metal Elemente mit Doom-Metal Elementen zu verbinden, was dabei jedoch herauskommt, das könnte ein 10jähriges Kind wohl nicht schlechter spielen. Unterirdische Riffs, seltsam blechern klingendes, unrhythmisches Schlagzeugspiel und peinlicher „Gesang“, der zwischen dem eines Betrunkenen und eines Halbbetrunkenen, der seinem Kneipenkumpanen etwas ins Ohr flüstern möchte, schwankt, sind die hervorstechenden Merkmale der Veröffentlichung. Vom angeblich gespielten Black-Metal der Band ist relativ wenig zu finden, es herrscht gähnende Langeweile, einzig das viel zu oft eingesetzte trve Glockenspiel kann für den einen oder anderen Lacher sorgen. Zur Ende des Albums, auf „The Bonedrum“ schafft es Woe J. Reaper sogar etwas Atmosphäre aufkommen zu lassen – jedenfalls so lange, bis der lallende Gesang einsetzt.
Der A&R, der diese „Band“ „entdeckt“ hat, sollte jedenfalls schleunigst seine Ohren waschen und die Plattenfirma sollte sich auch überlegen, ob sie nicht einfach eine Schülerband unter Vertrag nehmen möchte. Mehr Fremdscham auf einem Album geht eigentlich nicht – mehr unmusikalisches Schaffen auch nicht.


Tracklist:

01. Earlier Then The Third Might Of The Cosmos
02. It Leads...
03. Immortal Lecture
04. The Bonedrum
05. Essential Wait

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.