Plattenkritik

Gallhammer - The End

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Info

Release Date: 03.06.2011
Datum Review: 14.06.2011

Gallhammer - The End

 

 

Ein mittlerweile nur noch als Duo agierende japanische Formation, die sich dem Doom, Noise, Crust und was auch immer verschrieben hat. Als Inspiration dienten unter anderem die europäischen Vorreiter von HELLHAMMER (die vermutlich auch den Bandnamen inspirierten). Viel haben die jungen Damen aus Japan bereits auf die Beine gestellt und waren bis in die Jahre 2009/2010 äußerst aktiv. Zwei DVD Releases (die eine im Doppelpack mit der EP und „Ruin of a Church“), haben ein Demo („The Dawn of...“) und eine Platte („Ill Innocence“) auf den Markt geworfen, sowie eine UK Tour absolviert, die in einem Gig auf dem 'Inferno Festival' in Norwegen gipfelte. Auf YouTube findet man einige Videoclips, die einen visuellen Eindruck von der Band liefern (http://www.youtube.com/watch?v=OltXWDt9uGA&feature=related oder http://www.youtube.com/watch?v=6balaHGQg38&feature=related und andere), da aber noch mit der 2010 ausgestiegenen Gitarristin Mika. Nun sind GALLHAMMER nur noch zu zweit. Ein mit Distortion-Effekt verzerrter Bass und scheppernde Drums, lassen infernalischen Krach auf den Zuhörer los. Textlich gesehen geht es um all das Schlechte in der Welt, die nichts taugt, genauso wenig wie die Musik des Duos. Nach dem ersten Hördurchgang erleidet man entweder einen heftigen Depressions-Schub oder einen Hörsturz. Ich kann es mir nicht verkneifen, dass ich den Albumtitel „The End“ gar nicht mal so unpassend finde: Dies ist das Ende des guten Geschmacks. CELTIC FROST kann man sich ja wirklich nochmal geben und HELLHAMMER sind wie VENOM Wegweiser, wenn auch meiner Überzeugung nach musikalisch unter aller Kanone. Kommt nun „The End“ an diese Vorbilder heran? Nein. Der Sound ist furchtbar, das Drumming rumpelt wie eine wacklige Kirmesbude bereits auf „Rubbsih CG202“. Abwechslung durch die so angepriesenen „verschiedenen musikalischen Genres“, welche hier vermischt werden wollen zu einem „strange & osychedelic experimental sounds of doom“ Brei, kann ich nicht finden. Ausser dem Tempo variiert hier rein gar nichts. Einfallslos versucht die Band irgendwie krank, kalt, archaisch und diabolisch zu klingen. Und klang tatsächlich als Trio noch besser.

Die vielen Klicks bei YouTube kann ich mir nur folgendermaßen erklären: Es gibt Menschen, die finden diese Musik genau wegen der genannten Kritikpunkte toll. Das wäre ja wünschenswert. Oder aber: Es sind Frauen, schlank und dann auch noch Japanerinnen. Das ist fast so aufregend, wie schwedische oder russische Zwillinge. Mag chauvinistisch klingen, aber wenn wir ehrlich sind, war das schon immer ein Bonus für diverse Formationen. Ob THE AGONIST, KITTIE, ARCH ENEMY, OTEP oder DORO (die qualitativ tausend Mal besser sind als diese Krachkombo): Sie alle profitieren auch von ihren weiblichen Protagonisten, ohne dass ich die Erklärung für ihren Erfolg lediglich darauf beschränken wollen würde.

Tracklist
1.The End
2.Rubbish CG202
3.Aberration
4.Sober
5.Entropy G35
6.Wander
7.108=7/T-NA

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.