Plattenkritik

Hell - Human Remains

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Release Date: 13.05.2011
Datum Review: 10.05.2011

Hell - Human Remains

 

 

Was zur Hölle ist denn hier los? Bis zum Suizid des damaligen Gitarristen und Sängers Dave G. Halliday von 1982 bis 1987 aktiv; Vier Demotapes und eine veröffentlichte Single bescherte diese Zeit. Nun eine Reunion und ihre Debütscheibe, mit Liedern die vor über 25 Jahren entstanden sind – an der Gitarre jedoch mit Produzent Andy Sneap und am Gesang mit David Bower.
Die Rede ist von HELL.
Dargeboten wird auf „Human Remains“ lupenreiner Metal der NWOBHM - genau so, wie man Metal eben vor drei Dekaden gespielt hat. Das ganze Album ist zwischen den Liedern von kurzen hörspielartige Zwischenspielen durchsetzt, die dem teilweise sowieso schon sehr theatralische Werk noch ein wenig mehr Tiefe und Atmosphäre geben sollen. Beginnend mit dem bereits im Vorfeld bekannten, flotten „On Earth As It Is In Hell“ über das hymnische „Plage And Fyre“ bis zum ausufernden „The Devils Deadly Weapon“, welches selbst in seiner zehnminütigen Spielzeit nicht langweilt und immer neue Ideen bereithält, HELL verstehen ihr Handwerk und das alte Songmaterial klingt nie angestaubt oder nicht mehr zeitgemäß. Das liegt sicher auch an der hausgemachten Produktion von Andy Sneap, die, so mögen böse Zunge vielleicht behaupten, eine seiner üblichen Produktionen ist, dem Material aber einen ordentlichen Punch verleiht.
Die Texte der Band drehen sich, wer hätte das bei diesem Band- und Liedernamen gedacht, um den Gehörnten und seine Tätigkeiten. Eine Ausnahme bildet dabei aber, das am gleichnamigen Shakespeare Stück angelehnte, „Macbeth“, welches mit dem berühmten Hexendialog eröffnet und als einziges Instrumentals Experiment im Hintergrund einige Dudelsäcke bereithält.
Wäre „Human Remains“ schon vor 25 Jahren herausgekommen, würde die CD sicherlich zu Evergreens wie IRON MAIDENs „Number Of The Beast“ oder JUDAS PRIESTs „British Steel“ gehören. So aber haben HELL die Rolle der Nachzügler eingenommen, die ein Album aufgenommen haben, welches man nun wohl nachträglich in die Klassiker Reihe einordnen kann oder sogar muss. Zuschlagen, eine bessere Old-School Metal Platte wird man dieses Jahr wohl nicht mehr bekommen!

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.