Plattenkritik

Hercules Propaganda - O Mother Of A Mighty Muscle

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 10.07.2011
Datum Review: 01.09.2011

Hercules Propaganda - O Mother Of A Mighty Muscle

 

 

Sach ma spinn ich oder ist die Hi-Hat beim ersten Song stellenweise aus dem Takt? Aber ehrlich: Scheiß drauf! Ich weiß nicht, was ich mit dieser Band anfangen soll. Ist das Absicht? Ist das kindische Unvernunft, sind die auf Drogen oder einfach nur wahnsinnig? Keine Ahnung, ich halte HERCULES PROPAGANDA für einen Genie-Streich! Diese Platte ist irgendwas zwischen Oldschool und authentisch, idiotisch, chaotisch und albern, aber genau das macht sie so unglaublich interessant. Ich habe mir die Scheibe nun zum dritten Mal angehört, aber meine Kinnlade klappt immer noch runter.
Das klingt so derbe nach klassischem Metal, Rock´n´Roll und “Fuck You Punk”, das ist unglaublich geil. Der Gesang? Naja, ist einfach ausdrucksstark, aber nicht schön! Aber ich hätte auch nicht behauptet dass Halford oder Hendrix singen kann/konnte.
Ben, Frith, Acki und Andi – das klingt als ob die Kumpels von “Stullen-Andy” aus “Der letzte Lude” seien. Die hätten bestimmt auch solche Musik gemacht und so viel Esprit und Witz wie dies Typen in dem Film versprühen, spritzen HERCULES PROPAGANDA mit Rock´n´Roll um sich und schaffen es tatsächlich irgendwie nach ZEPPLIN und MOTÖRHEAD zu klingen.
Man muss sich das echt mal geben! Am Anfang denkt man, “hä?”. Aber dann beginnt der Schrott zu glänzen. Wie bei einem alten Ford Taunus. Sieht kacke aus, wenn er dreißig Jahre im Regen stand, aber wenn erst einmal drin sitzt, dann will man nie wieder aussteigen! Mit dieser Band würde ich gerne mal einen Abend verbringen! Allein für die abgefahrenen Gitarrensoli.
Mein Hit: “Gettin High”, das bereits jetzt in die TOP TEN unserer Tourbus Charts eingestiegen ist.
Die EP hat insgesamt fünf stücke aufzubieten, die alle in sich schlüssig verstörend und herrlich aufregend sind. So wie der Sound der volle Möhre nach 70er klingt. Echt geil! Auch wenn die Texte mir nicht so zusagen, sehe ich doch besonders “Summoning The Devil” als unglaublich amüsantes Stück an, dass mich an die Intensität von BLACK SABBATH und TENACIOUS D. erinnert. Das geht nicht? Oh, doch – anhören!

Diese Platte bekommt das Prädikat “reinfahren, abfahren!”- besonders für Freunde des alten, ehrlichen Sounds. Wer dicke Produktionen erwartet, der is hier falsch. Wer aber auf geil gespielte Gitarren steht, Selbstironie und abwechslungsreiche Rockmusik, der ist hier richtig!

Tracklist
1. Against the Odds
2. Getting High
3. Summoning the Devil
4. Third Rome is Falling
5. Hercules Propaganda

Autor

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt