Plattenkritik

IMMINENCE - This Is Goodbye

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Info

Release Date: 31.03.2017
Datum Review: 27.03.2017
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. This Is Goodbye
2. Diamonds
3. Broken Love
4. Coming Undone
5. Up
6. Daggers
7. Cold As Stone
8. Keep Me
9. Not A Rescue
10. Ivory Black
11. Desert Place

Band Mitglieder

 

Gesang - Eddie Berg
Gitarre, Gesang - Harald Barret
Bass - Max Holmberg
Schlagzeug - Peter Hanström

IMMINENCE - This Is Goodbye

 

 

IMMINENCE können mit "This Is Goodbye" überraschen, soviel steht fest. Dass Überraschungen aber nicht zwingend positiv sind, ist ebenfalls Tatsache. Wie man die Vorliegende aufnimmt hängt stark davon ab, wie sehr man den Stil des Vorgängeralbums schätzte. Auf ihrem Debüt spielten die jungen Schweden noch Metalcore, der sich deutlich am Sound der ARCHITECTS orientierte. Davon ist anno 2017 nicht viel übrig geblieben, auf "This Is Goodbye" gibt es kaum Core und schon gar keinen Metal zu hören. Harte Riffs, fette Breakdowns und aggressive Shouts gehören der Vergangenheit an.

 

Die Band hat sich einem kompletten Stil- und (den neuen Videos nach zu urteilen) Imagewechsel unterzogen, maßgeblich zur musikalischen Umorientierung beigetragen hat offensichtlich das aktuelle Album von BRING ME THE HORIZON. Besonders Nummern wie "Throne" und "Avalanche" haben deutliche Spuren im neuen Klangbild vom IMMINENCE hinterlassen; folglich wird mit Samples und Elektronik durchsetzter Stadion-Pop-Rock geboten, der stets auf den hymnischen Chorus abzielt. Der Titeltrack beispielsweise erinnert sehr deutlich an besagtes "Throne", elektronisch verzerrte Refrains und etwas zu kitschige Synthies werden auf Albumlänge mitunter ziemlich überstrapaziert. Der leicht nasale Gesang erinnert in Verbindung mit den elektronischen Klängen teilweise an ENTER SHIKARI, von deren Kreativität sind IMMINENCE allerdings meilenweit entfernt. Auch die Vorlage von BRING ME THE HORIZON wird zu keiner Zeit erreicht.

 

Zugutehalten muss man IMMINENCE die professionelle Produktion und ein gewisses Ohrwurmpotenzial. Dennoch wirkt eine so abrupte Neuausrichtung nach nur einem Album, ohne dass dabei eine nachvollziehbare Entwicklung in diese Richtung stattgefunden hätte, irgendwie sehr kalkuliert und wenig authentisch. Den Vorwurf der Trittbrettfahrerei werden sich IMMINENCE in Zukunft wohl ab und zu gefallen lassen müssen, bei Fans von "That's The Spirit" werden die Schweden sicherlich trotzdem offene Türen einrennen.

Autor

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Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.