Plattenkritik

Imperial State Electric - Pop War

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Release Date: 09.03.2012
Datum Review: 06.03.2012

Imperial State Electric - Pop War

 

 

Hoch zu Ross sieht man nach einer „death-verwöhnten“ Vergangenheit mittlerweile in voller Montur dem Feind ins Auge. Bäh. Pop. Was ein paar ins Land gezogene Jahre ausmachen können, wenn die eigene Hauptband kein tägliches Hauptaugenmerk mehr darstellt und die persönlich erarbeitete Discografie schon als beinahe alleinige Biografie herhalten könnte. Wie gut, dass Nicke Andersson einen amtlichen Schweinehund zum Haustier hat.


Uh huh. Die sleazige Ader steht ihm doch am besten. Zehn Songs, die zwischen 60´s und klaren, jüngeren HELLACOPTERS-Sound gezerrt doppelt Sinn ergeben: Zum einen sind da das butterweiche „Can´t Seem To Shake It Of My Mind“, das am Auspuff schnüffelnd den Horizont auflauert oder das ebenso schmackhaft servierte „ Sheltered In The Sand“, welche sich ebenso auf „Rock´N´Roll Is Dead“ pudelwohl gefühlt hätten. Zum anderen warten auf „Pop War“ mit „Back On Main“ oder dem in finalen Streichersequenzen ausufernden „Enough To Break Our Hearts“ die heimlichen Tagesbefriedigungen und Leibgerichte des Nick Royale. Psychedelic und Drama, schleppender Rock und roher „Knall auf Hall“-Sound, der IMPERIAL STATE ELECTRIC perfekt in die Schaffensreihe des schwedischen Nimmersatt einreiht.


Selbst eine Spazierfahrt wie „Waltz For Vincent“ trumpft da stolz und angriffslustig mit dem Andersson-Stempel, der als selbsternannter Boss deutlich mehr Gewicht als die Band aus Tobias Egge, Tomas Eriksson und Dolf De Borst als solche mitbringt. Sei´s drum – so sind die Fronten geklärt und es kann sich der Materie gewidmet werden. In den Fällen, in denen das Hörerhaupt munter zu „Narrow Line“ mitwippen kann und das viel zu oft überschwappende Gefühl aufkommt, ein Album unter einem Dutzend Songs dürfe nicht als solches gelten, verlässt der Imperator das Schlachtfeld erfolgreich.
So auch im Kampf um „Pop War“: Die „toten“ Jahre sind vorbei, hoch lebe KISS und der Klang der Garage! Die blutigen Überreste vom Ort des Geschehens kann Andersson dann an seinen Schweinehund zum Mittag verfüttern.

Trackliste:

1. Uh Huh
2. Narrow Line
3. Can´t Seem To Shake It Of My Mind
4. Back To Main
5. Waltz For Vincent
6. Sheltered In The Sand
7. Empty Hands
8. Monarchy Madness
9. Deride And Conquer
10. Enough To Break Our Hearts

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.