Plattenkritik

Incubus - Light Grenades

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.11.2006
Datum Review: 24.11.2006

Incubus - Light Grenades

 

 

In den frühen 90ern gegründet haben sich INCUBUS schnell in die Major League des alternativen Rocks katapultiert. Die harten Gitarren nährten sich zunehmend dem Mainstream an und mit "Morning View" lieferte man das wohl beste wenn auch sehr eingängige Werk der Bandgeschichte ab. Der Nachfolger "A Crow Left of the Murder... " steuerte ein wenig gegen den Mainstream und feierte doch ähnliche Chartplatzierungen. Diesen November ist es Zeit für das sechste Studioalbum der Band mit dem Namen "Light Grenades", wobei sich bei diesem Titel die Frage stellt, ob das Release die Zuhörerschaft erleuchten oder doch eher blenden möchte.

Mit jedem Album haben sich INCUBUS bisher von einer neuen, modifizierten oder auch anderen Seite gezeigt ohne dabei den Kern ihres Sounds zu entsagen und so fügt sich auch "Light Grenades" in besagtes Schema. Einerseits darf man sich auf dem Album auf schwere Gitarren und harte Sounds einstellen während der nächste Track gleichzeitig das schnulzigste Material der Band darstellt. Ungewöhnlich ist die erste, zweifelsohne gute Singleauskopplung, "Anna-Molly", bei dem die einleitende Rifffolge an niemand geringeren als AT THE DRIVE-IN und ihr "One Armed Scissor" erinnert. Gewollt oder nicht, die Single kann sich hören lassen. Leider sind nur wenige der Albumtracks auf diesem Niveau angesiedelt und man hält sich viel zu häufig in INCUBUS-Standard-Breiten auf. Ich hab ja nichts gegen Balladen, aber der Refrain von "Love Hurts" hört sich derart platt, kitschig und uninspiriert an, dass man die lyrische Herkunft aus Boyds Feder hartnäckig anzweifeln möchte. Überzeugen können hingegen das crossovernde "A Kiss To Send Us Off" und das ungewöhnliche "Dig“ während der Titeltrack schon stark an "S.C.I.E.N.C.E." Zeiten erinnert. Insgesamt liefern INCUBUS mit "Light Grenades" eines ihrer melodischsten und wieder sehr radiotauglichen Alben mit viel Schliff und Unmengen an Details ab. Der erste, grell schimmernde Eindruck weiß hier durchaus zu begeistern, während das Album gerade im zweiten Drittel einige Schwächen aufweist.

1. "Quicksand" – 2:14
2. "A Kiss to Send Us Off" – 4:16
3. "Dig" – 4:17
4. "Anna-Molly" – 3:46
5. "Love Hurts" – 3:57
6. "Light Grenades" – 2:20
7. "Earth to Bella (Part I)" – 2:28
8. "Oil and Water" – 3:49
9. "Diamonds and Coal" – 3:46
10. "Rogues" – 3:56
11. "Paper Shoes" – 4:17
12. "Pendulous Threads" – 5:35
13. "Earth to Bella (Part II)" – 2:58

Autor

Bild Autor

Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef