Plattenkritik

Jacobi Wichita - Bonez Malone

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 18.12.2008
Datum Review: 19.12.2009

Jacobi Wichita - Bonez Malone

 

 

"I don't know bout this Jacobi Wichita...You think you're something hot? You ain't! Goodbye."

Daryl Palumbo Klone und kein Ende in Sicht.
Mehr oder minder erfolgreich kopiert wurde sein Gesangsstil u.a. von ENVY ON THE COAST, SECRET LIVES OF THE FREEMASONS oder LOWER DEFINITION. Ist nun ein neuer Klon tatsächlich notwendig? Wenn das Ergebnis so frisch und interessant ausfällt wie bei JACOBI WICHITA kann die Antwort nur "Ja" heissen.

JACOBI WICHITA aus Connecticut haben auf ihrem Erstlingswerk "Bonez Malone" wie erwähnt einen ähnlichen Gesang wie Mr. Palumbo vorzuweisen, der Sänger fühlt sich aber in jeder Facette der Stimme wohl. Von Clean über immer mal eingestreute, tiefe Growls (welche an ALEXISONFIREs "The Kennedy Curse" -der einzige Song mit tiefen Growls- erinnern) bis zu manischem Gekreische. Gerappt wird auch manchmal.
Das unterscheidet die Band schon mal hinreichend von den eingangs erwähnten. Und das ist noch nicht alles, denn die musikalischen Einflüsse sind zahlreich und nicht zu verachten. Man findet: INCUBUS (wahlweise auch P.O.D. oder (hed) P.E.), THE FALL OF TROY, BLOOD BROTHERS, FOXY SHAZAM, HEAD AUTOMATICA, GYM CLASS HEROES und wenn es dann mit Breakdowns losgeht fühlt man sich an alte THE DEVIL WEARS PRADA erinnert.
Hier liegt dann auch der große Schwachpunkt: die harten Passagen mit den Breakdowns hören sich zu identisch an und wären nicht zwingend nötig gewesen. Hier sollte die Band noch ein wenig daran arbeiten. Jedoch kann diese Tatsache nicht über ein spannendes und in dieser Form nicht alltägliches Album hinweg täuschen. Die Songs sind teils atmosphärisch und laden auch mal zum Tanzen ein wie "Belly Up" beweist. Anfangs Indie-Disco tauglich geht der Song auf Reggae über und streut immer wieder etwas Rock mit ein um in einem großen Finale alles mit einem wunderbaren Melodiegespür zu beenden. Zudem unterlegen Keyboards die Songs oftmals und wirken nicht penetrant und schon gar nicht aufgesetzt.
In eine ganz andere Richtung geht hingegen ein Song wie "Mental Crown". Hier gesellt sich zu den Einflüssen noch MASSIVE ATTACK. Eine solche Vielfalt kommt einem noch gar nicht in den Sinn, wenn das Intro sehr typisch im Stil von SECRET LIVES oder anderen loslegt. Von Zeit zu Zeit wird es auch etwas hektisch, allerdings hält sich das in moderatem Rahmen und von überfrachtet kann trotz des Genre-Hoppings keine Rede sein. Eine feste Ausrichtung kann man bei JACOBI WICHITA also nicht ausmachen. Aber das ist auch kein Muss.
Sie nehmen sich so einiger Stile an und verbinden sie mit Bravour.

Tracklist:
01. Hey Hey Hey...Take It Easy
02. Belly Up
03. There's No Business Like Snow Business
04. Violets Aren't Blue, They're Violet
05. Gucci Girl
06. Bloody Pelvis
07. Mental Crown
08. Gullyhead
09. The Eye-touch Of Brilliance
10. Baby Gorilla Teeth
11. I Only Draw Chairs
12. Jammin' On The One

Autor

Bild Autor

Ian

Autoren Bio