Plattenkritik

Jerusalem The Black  - Whore Of Babylon, Beast Of Rome

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Info

Release Date: 25.06.2008
Datum Review: 09.11.2008

Jerusalem The Black - Whore Of Babylon, Beast Of Rome

 

 

"Spiritual post-industrialcore from the future" – so bezeichnen die vier Belgier von JERUSALEM THE BLACK (JTB) ihre eigene Musik. Ein neues Genre? Vielleicht! Fest steht jedenfalls, dass es wirklich schwierig ist, eine passende Schublade zu finden. Weder Punk, noch Doom, noch Rock’n Roll, Metal oder Postrock will als Beschreibung so richtig passen. Es ist aber auch keine wilde Mischung, sondern fühlt sich tatsächlich wie etwas Neues an, auch wenn das Grundgerüst vertraut ist.

Neben den MISTFITS, BLACK SABBATH und den CRO-MAGS findet man auch Einflüsse von PORCUPINE TREE und gar PINK FLOYD. Mit ihren mal düsteren, mal aggressiven Klängen gehen die Songs tief unter die Haut. Insbesondere die geflüsterten Verheißungen über Verdammnis und vergebliche Hoffnung auf Rettung durch die himmlischen Heerscharen hinterlassen so manches aufgestellte Nackenhaar. Hier beweist JTB-Frontmann Davy, dass seine musikalischen Geniestreiche sich nicht in der Beatsektion der Band SUNPOWER erschöpfen. Alle Instrumente vervollständigen sich zu einer chaotisch-komplexen Einheit aus Riffs, Bridges und Breaks und dabei ist das Zuhören an keinem Punkt anstrengend. Einfach die Augen schließen und wegfliegen und spätestens bei „Pale“ hast du die Weiten des Cosmos erreicht, um beim finalen Song aufgerüttelt und zum Moshen eingeladen zu werden. Kurz (knapp 19 Minuten lang) aber verdammt gut!! „Whore Of Babylon, Beast Of Rome” ist der perfekte Soundtrack für kalte, dunkle Winterabende. Genieße sie allein oder teile sie mit Freunden. Am besten bei einer guten Tasse heißer Schokolade und ofenfrischen Zimtsternen.

Tracklist:

01: Lustrous Like the Moon
02: High On Fire
03: Erase
04: Collapsing the World
05: Pale
06: Pure Claws

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Lyra Nanerendij

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