Plattenkritik

Joey Cape´s Bad Loud - Volume One

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Release Date: 14.09.2012
Datum Review: 05.09.2012

Joey Cape´s Bad Loud - Volume One

 

 

Die Kotletten spitz, das Grinsen bewährt. Was aber war zuerst da – Gute-Nacht-Lied oder Skatepunkgassenhauer? Während müde Knochen und zögernde Gemüter sich mit ent-elektronisierten Versionen ihrer Glanzzeiten abgeben, dreht der Daddy von Violet, BAD ASTRONAUT und manchmal auch Jon Snodgrass den Spieß lieber um. Und sollte der Akustikglobus eines Tages nicht mehr rotieren, lauert in der Waschküche des „Capers“ ab dato noch ein ungebügeltes Hemd mehr.

JOEY CAPE´S BAD LOUD braucht nicht viele Worte: Der Fanzirkel mag entzückt, der LAGWAGON-Nerd verstört, der Skeptiker angefressen sein: „Volume One“ heißt aber nicht bloß „Going For The Bronze“ oder „Who We´ve Become“ in der Full-Band-Version -aufgefrischt aus den Blasting Room Studios - sondern auch eine mögliche „Volume Two“. Dann vielleicht mit einem grünen Surfbus auf dem Cover – und einem ähnlich exklusiven Guestspotter wie hier das DRAG THE RIVER-Ehepaar Snodgrass und Price. Trotzdem: „Montreal“ kann auch als klassischer Rocksong überzeugen und „I´m Not Gonna Save You“ schlägt vor, unterm LAGWAGON-Banner nach möglichen „writing new material“–Ergebnissen zu googlen.

Mit SCORPIO´s Brian Wahlstrom an den Keyboards, Drummer Asher Simon und Carl Raether am Bass bleiben andere der wiederaufbereiteten Versionen von „Doesn´t Play Well With Others“ und „Bridge“ genauso spannend („Okay“) – einige hätten ihr kinderfreundliches Gewand gern behalten, wie „Uniform“ ungefragt bestätigen wird. „Ich liebe die Rockbands mit denen ich aufgewachsen bin: The Replacements, Cheap Trick, Queen, ACDC. Ich konnte diesen Sound nur bisher nie vertreten...“ sagt der Familienvater und dicke Buddy des kürzlich verstorbenen Tony Sly – und tüftelt sich durch die rockmusikalischen Jahrzehnte.

„Bad Loud“ hat Joeys Tochter stets das beschrieben, was ihr Daddy da abends zusammenschustert. Und was jetzt auch als physisches Release unters Volk kommen darf. Mal erinnern Orgel und Indierock als Gewürzmischung an die Erträge aus BAD ASTRONAUT-Zeiten, zu jedem Zeitpunkt prägen Songwriting und Stimme den besetzten Block: JOEY CAPE.
Komme was wolle - Strom oder Kerzenschein – auf die inneren (Lautstärke-) Werte kommt es an.

Trackliste:

01. Canoe
02. Going for the Bronze
03. Okay
04. Montreal
05. This Is Their Night
06. Uniform
07. It's Always Sunny
08. Who We´ve become
09. The Greatest Generation
10. The Fish Rots from the Head Case Down
11. I'm Not Gonna Save You
12. A Song for the Missing

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.