Plattenkritik

Litmus - Planetfall

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Release Date: 28.05.2007
Datum Review: 10.05.2007

Litmus - Planetfall

 

 

“Spacerock wurde viel zu lange den Hippies überlassen…” und man wolle ihn sich zurückholen. Mit dieser vor Selbstvertrauen strotzenden Aussage, veröffentlichen die Lieblinge der Spacerock Koryphäen Hawkwind ihr Album „Planetfall“. Man preise sie bereits als die Erfinder des Spacerocks „für das 21. Jahrhundert“ und ich muss sagen: Ich finde es echt langweilig!

Die Produktion geht definitiv in Ordnung. Sie hat Tiefgang und lässt ebenfalls ein differenzierbares Klangbild zu, ist aber doch soundtechnisch stark an die 70er angelehnt, wie ich finde. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber diese (für Spacerock scheinbar typischen) Windgeräusche und das ewige Knistern, dass durch Synthesizer und ähnliche Instrumente hervorgerufen wird, gehen mir irgendwann total auf die Nerven. Ich fand schon Babylon Zoo nicht toll und auch wenn LITMUS definitiv anspruchsvoller sind, mag ich sie nicht mehr, als oben genannte Charts-Erscheinung.

Die Gitarrenarbeit, insbesondere die Soli, sind wirklich spitze und auch der Bassist leistet hier einen mehr als nur guten Job, aber das recht homogen, um nicht zu sagen monotone Songmaterial, ist bei mir schon nach den ersten drei Songs ausgereizt und bietet mir kein wirkliches Überraschungsmoment mehr. Dazu kommt die wirklich fade Gesangslinie, in der ich wirklich nicht „Motörhead auf Acid“ und „Black Sabbath auf Speed“ erkennen kann, sondern eher eingeschlafene Socken, die selbst der Dephribilator nicht wieder zum Leben erwecken kann.
Ich mag kontroverse und facettenreiche Musik und habe überhaupt nichts gegen Samples und ähnliches in der Rockmusik, aber LITMUS, hm, können mich nicht begeistern.

Songs wie „Lost Station“, „Singularity“ oder „The Machine Age“ folgen alle dem gleichen profanen Schemata: Kifferrockgitarrenriffs und dann ein Hammersolo, geile Basslinien und nervige Schschschsch-Brzzzl-Geräusche, plus öder Gesang. Tut mir leid, aber mag ich nicht.



Tracklist
1. Destroy the mothership
2. Tempest
3. Lost stations
4. Under the sign
5. Planetfall
6. Psychic projection
7. Singularity
8. Helios
9. Expanding universe (Twinstar Pt. 2)
10. The machine age
11. Far beyond
12. Planetfall / S.E.T.I.

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.