Plattenkritik

Lost In Rhone - Beloved Be The Ones Who Sit Down

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 12.04.2006

Lost In Rhone - Beloved Be The Ones Who Sit Down

 

 

Ein hübsch durchgestyltes Bandphoto, Einflüsse wie Hopesfall, Thursday, Thrice usw. Stop! Jetzt nicht aufhören zu lesen weil du denkst es geht hier nur um eine total langweilige drittklassige Screamo/Emo/Metalcore Band. Damit liegst zumindest nicht gänzlich falsch, aber ließ erst mal weiter. Die belgischen Lost In Rhone legen mit ihrem Debüt „Beloved Be the Ones who Sit Down“ keine eins zu eins Kopie zu oben genannten Bands ab. Natürlich, viel neues gibt es hier nicht zu entdecken, aber über das ganz Album wird ein dermaßen hoher Standard gehalten das die fünf Pommesesser sich kein Stück hinter den ganz großen Amikapellen verstecken müssen.

Durch jeden Song führt uns eine melodische Leadgitarre, mal gibt es sauberen, melodischen Gesang (der streckenweise sehr an den des Thrice Sängers erinnert), mal zweistimmige Intermezzi, mal feinst rausgebrüllte Vocals. Wenn denn dann mal ein Moshpart eingestreut wird, gibt es dann auch wirklich deftige double-bass Attacken, Beloved nicht unähnlich, um die Rübe geballert. Treibende Melodien auf der einen Seite, auf der anderen dann mal wieder leicht verträumtes Geklimper, kein Song ist ein Aussetzer. Das ganze passt wirklich in jedem Moment super zueinander und hinterlässt nach mehrmaligem auflegen seine Spuren in den Gehörgängen. Sogar einen Piano Song haben die Jungs zu bieten. Zudem ist das Album auch noch Top produziert (Ace Zec, Death Before Disco u.a.), sodass hier keinerlei Potential verschenkt wird. Hätten die Jungs nicht erst 2003 sondern ein paar Jährchen eher und auf der anderen Seite des großen Teiches angefangen Musik zu machen hätten sie vielleicht wirklich zu den Großen gehören können. So werden sie sich leider mit dem Vorurteil einer Kopie herumschlagen müssen, aber wenn man der Bandinfo Glauben schenkt geht das Quintett live ab wie Schmitz Katze und ist immer bereit sich den Arsch abzuspielen. Mit dieser positiven Einstellung und einem spitzen Album im Gepäck darf man auf den weiteren Werdegang der Band gespannt sein.

Release: 24.03.2006

Tracks:
1. Burnt orange report
2. Le temps du loup
3. On becoming a vampire
4. Light bearer
5. Ghosts
6. Hysbrydion
7. Walk with Daedalus
8. Give it up
9. Theater of the absurd
10. E.P.S.

Autor

Bild Autor

Martin

Autoren Bio