Plattenkritik

Lyfhrasyr - The Engineered Flesh

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Release Date: 29.11.2013
Datum Review: 06.01.2014

Lyfhrasyr - The Engineered Flesh

 

 

„Postmodern“ nennen LYFHRASYR ihre Art von Black Metal. Was ihre Musik so „postmodern“ macht? Wahrscheinlich die eingewobenen elektronischen (Industrial-) Elemente, die sich durch das gesamte Werk ziehen. „The Engineered Flesh“ klingt dadurch noch wesentlich maschineller, menschenfeindlicher und kälter als normaler Black Metal dies üblicherweise schon tut. Die genrefremden Fragmente fügen sich dabei unterschiedlich gut in das Gesamtbild ein. Funktioniert der Industrial-Unterbau bei „The New Era Of Immortality“ in Verbindung mit den hymnischen Black-Metal-Melodien hervorragend, verkommt „Technological Singularity“ beispielsweise kaum, klingt dieses Lied eher nach den mittelmäßigen DEATHSTARS als nach Cyborg-DIMMU-BORGIR. Gerade ein Song wie „Mind Simulator“ erinnert jedoch durch seine getragene, epische Klaviermelodie im Hintergrund positiv an die Norweger. Mit „Wisdom In The Loop“ gegen Ende des Albums wagen LYFHRASYR das wohl größte Experiment – Sie unterlegen den gesamten Track mit einem pumpenden Beat. Erstaunlicherweise passt dies aber gut zu „Wisdom In The Loop“ aggressiver Gangart und fällt somit nicht vollends aus dem Raster.
Insgesamt darf man „The Engineered Flesh“ als mutiges Werk in einer teils recht angestaubten Szene bezeichnen. Zwar verschmelzen die Elektronik und Black Metal an manch einer Stelle noch nicht gänzlich, insgesamt sollte das dritte Album der Deutschen jedoch bei scheuklappenfreien Genrefreunden seinen Anklang finden können.



Tracklist:

01. The New Era Of Immortality
02. Soul Transition Interface
03. Technological Singularity
04. Evolution
05. Mind Simulator
06. Preserved Identity
07. Wisdom In The Loop
08. Life Overdose

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.