Plattenkritik

MINDPATROL - Ikaria

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Info

Release Date: 04.06.2021
Datum Review: 28.05.2021

Tracklist

 

1. Porcelain Skin
2. Permanent Solution
3. To Raise Another Wall
4. Stainless White
5. What The Birds Don't Know
6. Freedom And The Birdcage
7. Ikaria
8. Unsun Healing Song
9. Trial Of A Simple Man
10. Terminus
11. Guilt
12. After I Called The Flame

Band Mitglieder

 

Luc François – Gesang
Yann Weidig – Gitarre
Miguel Gruselle – Gitarre
Julien Barbarito – Bass
Romain Gruselle – Drums

MINDPATROL - Ikaria

 

 

MINDPATROL kommen aus Luxemburg (bitte nicht mit den schweizerischen Thrashern MIND PATROL verwechseln!) und veröffentlichen ihr viertes Album. Bei „Ikaria“ handelt es sich um eine futuristische Stadt, in der die Menschen per Gedanken-Monitoring alles Unmoralische abkapseln. Auch diesmal wird zeitgleich zur Veröffentlichung des Albums ein Buch veröffentlicht, so dass das Konzept hinter der Veröffentlichung etwas mehr als nur ein Durchhören bietet.

Musikalisch wird „Ikaria“ begleitet durch den progressive Metal, das Album lebt durch ein Wechselspiel von ruhigen und riffgewaltigen Momenten (auch bezüglich der Tempi), die durch eine zeitgemäße Produktion eingefangen wurden. Modern Metal meets Anspruch sozusagen, ein wenig erinnern MINDPATROL an ein Derivat früherer GOJIRA auf Metalcore-Abwegen, wobei das Polyrhythmische nicht in den Vordergrund gestellt wird und das Gemenge jederzeit nachvollziehbar bleibt. Fern liegen dem Album aber zwei Komponenten, die dem Ganzen eine denkwürdige Krone aufsetzen würden. Zum Einen ist der immer wieder eingeworfene Klargesang zu gewöhnlich, als das er in ewiger Erinnerung schwelgen würde. Darüber hinaus fehlen die ganz großen Hooks, die Momente, die das Album tief in die Intensität tunken könnten. "Ikaria" verliert sich auch etwas in den Längen der einzelnen Songs, so dass ab und zu die Frage aufkommt, ob die über eine Stunde Spielzeit nicht um ein Viertel hätte zusammengestaucht werdn können?

So verbleibt ein Album, dass ein wenig zwischen Anspruch und Wirklichkeit auseinanderdriftet und sicherlich noch nicht in der Richterskala oben anzusiedeln ist. Was aber noch nicht ist, könnte noch werden. Zuzutrauen ist es MINDPATROL, denn die technisch äußerst anmutenden Kompositionen zeigen in einzelnen Augenblicken (als Beispiel sei „Stainless White“ erwähnt), welches Potential in ihnen schlummert. Wir werden also noch etwas abwarten müssen…    

 

Autor

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt