Plattenkritik

Machine Head - The Blackening

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Release Date: 23.03.2007
Datum Review: 15.03.2007

Machine Head - The Blackening

 

 

Vier lange Jahre ist es nun her das MACHINE HEAD ihr letztes Album „Through The Ashes Of Empire“ herausgebracht haben und die Wartezeit auf ein neues Album war für jeden Fan eine mehr als unerträgliche Geduldsprobe. Verständlich, denn der letzte Tonträger der Band war eine Art Wiederbelebung der Mannen um Robert Flynn nachdem sie sich mit „Supercharger“ fast selbst begraben hatten. Nun steht die Veröffentlichung von dem mittlerweile sechsten Album „The Blackening“ an und die Erwartungshaltung ist nicht nur bei den Fans sehr groß. Doch zunächst überwiegt bei einem die Enttäuschung, denn wenn man die CD das erste Mal anschaut lachen einen zunächst nur mickrige acht Tracks an, die aber durch ihre extrem lange Spiellänge dann doch nicht weiter sauer aufstoßen lassen und trotzdem mit einer Gesamtspielzeit von einer Stunde aufwarten.

Im Vorfeld ließ ja Robert Flynn verlauten, dass MACHINE HEAD anno 2007 etwas experimenteller zu Werke gehen wollten und nach dem ersten Durchgang dieses Monsters lässt sich dem in Ansätzen sogar durchaus zustimmen. Leider sind aber die experimentell arrangierten Parts gerade die, die weniger glänzen. Nichtsdestotrotz stehen MACHINE HEAD aber auch im Jahre 2007 weiterhin für dick produzierten Thrash Metal, der so technisch versiert rüberkommt, dass man am liebsten seine Gitarre fressen will. Hier sei nur auf das fast zweiminütige Monster-Solo im Opener ‚Clenching The Fist Of Dissent’ verwiesen. Obwohl die Band teilweise immer noch straight nach vorne abgeht und die wildesten Metalriffs vom Stapel reißt, zeigt „The Blackening“ durchaus Schwächen, die man MACHINE HEAD nicht mehr zurechnen würde. Die Songstrukturen sind teilweise sehr komplex und wirken dadurch sehr oft langatmig, vor allem dann wenn sie in eher psychedelischere und ruhigere Sphären hinwegdriften. Doch zum Glück ballern uns MACHINE HEAD trotz dieser Auswüchse noch wie gewohnt ein extremes Metal-Monster vor unseren Latz und überzeugen durch verdammt druckvolles Drumming und wirklich sehr geniale Gitarrenparts, die während des Ganzen Albums einen mit offenem Mund stehen lassen. Gekrönt wird das Ganze Werk von Robert Flynns Stimme, die entweder infernalisch gebrüllt, oder klar und ruhig aus den Boxen wummert. Schon jetzt bin ich mir sicher, dass jeder Fan auf dem nächsten Live-Konzert der Band das den zweiten Track eröffnende „Fuck You All“ von Robert Flynn voller Inbrunst mitgrölen wird. Textlich lässt sich nichts an MACHINE HEAD aussetzen, jeder Song erzählt eine Geschichte für sich und die Songtexte sind wirklich lesenswert, da sie verschiedene Bereiche anschneiden. Sei es die Love Story ohne Happy End, oder einfach nur Kritik an aktuellen Zuständen, MACHINE HEAD geben sich in vielerlei Hinsicht abwechselungsreich. Im Großen und Ganzen ist MACHINE HEAD also ein sehr gutes Album gelungen, das aber im Vergleich mit dem einfach abartig genialen Vorgänger „Through The Ashes Of Empire“ nicht ganz mithalten kann. MACHINE HEAD spielen zwar immer noch in ihrer eigenen Liga, aber die Band hätte zum Teil auch der Devise folgen können, dass manchmal weniger mehr ist. Trotzdem ist der CD-Tipp wohl verdient, denn „The Blackening“ wird sicherlich niemanden enttäuschen, so viel ist sicher.

Tracklist:

1 Clenching The Fists Of Dissent
2 Beautiful Mourning
3 Aesthetics Of Hate
4 Now I Lay Thee Down
5:35 5 Slanderous
6 Halo
7 Wolves
8 A Farewell To Arms

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Dario

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