Plattenkritik

Man Must Die - No Tolerance For Imperfection

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Release Date: 07.08.2009
Datum Review: 09.08.2009

Man Must Die - No Tolerance For Imperfection

 

 

Nachdem vor kurzem mit „This Day Is Black“ ein erster neuer und vor allem eindrucksvoll schockierender Song von MAN MUST DIE vorgestellt wurde, liegt jetzt endlich das neue Release der Herren aus Glasgow vor. Seit 2003 macht die Band, die seit neuestem durch René Hauffe von den Japanischen Kampfhörspielen an einer der beiden Gitarren unterstützt wird, nun schon die Szene des extremeren Metals unsicher und hat sich in dieser Zeit eine ordentliche Fanbase aufbauen können. Wie man später hören wird, nicht ganz ohne Grund. „No Tolerance for Imperfection“ ist das dritte Studioalbum von MAN MUST DIE und es gibt gewohnte Kost in absoluter Härte. Wer sich aber mit der Band in der vergangenen Zeit schon ein wenig beschäftigt hat, weiß, dass es hier nicht um stumpfes Geballer geht, sondern, dass eher mit einer technischen Perfektion vorgegangen wird, die nicht immer selbstverständlich ist.

„No Tolerance For Imperfection“ besteht aus elf absolut brutalen Krachern, die kaum Platz für Ruhe lassen und alles wegfegen, was sich ihnen in den Weg stellt. Alleine der nach dem Album betitelte Opener zeigt das gesamte Können der Band in Form von absolut gewitterartigem Drumming, Geschrabbel auf den Gitarren, bis hin zu mehr als griffigen Melodien. Der wütende Gesang von Fronter Joe McGlynn setzt dem Ganzen dann noch das I-Tüpfelchen oben drauf. Beim ersten Hördurchgang wirkt das Ganze sogar über weite Stellen anstrengend, da es nur wenige Stellen gibt, die dem Ganzen den Wind ein wenig aus den Segeln nehmen und dem Hörer eine Verschnaufpause gönnen. Wer aber ein wahrer Metaller ist, der braucht eben solche Verschnaufpausen nicht und erfreut sich an einer knappen Stunde technisch ausgereiftem und über jeden Zweifel erhabenen Death Metal. Besonders gekonnt wirken dabei die Tempowechsel und Breaks, wie man sie zum Beispiel bei „Kill It, Skin It, Wear It“, einem der besten Songs der Platte findet. Hier schleichen sich dann auch immer wieder diese markanten Melodien ein, die sich zwar oftmals nur mit Hall versehen im Hintergrund befinden, aber dennoch allgegenwärtig sind.

Mit „What I Can´t Take Back“ gibt es aber dann doch noch einen Song, der eine bisschen Ruhe versprüht und fast nicht dem Album zugehörig wirkt. Hier wird dem Hörer die kurze Chance gegeben, sich einmal zurück zu lehnen und das bislang Gehörte zu verarbeiten. Auch hier wissen MAN MUST DIE zu überzeugen und zeigen ein weiteres Mal, dass eben mehr in ihnen steckt, als einfach drauf los zu ballern. Diese Ruhe hält aber nicht lange an, denn mit „Reflections“, welches einen besonders epischen und beeindruckenden Endpart aufweisen kann, geht es gleich brachial weiter. Zum Abschluss gibt es mit „Survival Of The Sickest“ noch einmal ein ordentliches und zum Ende hin sehr schleppendes Brett mit sehr markanter Melodie mit hohem Wiedererkennungswert. MAN MUST DIE raffen hier noch einmal alle ihre Stärken zusammen und beenden ihr neues Machwerk damit gebührend.

„No Tolerance For Imperfection“ ist ein Album, das über weite Strecken extrem an den Nerven des Hörers zerrt und somit überzeugen kann. Nicht jeder Track ist ein Highlight, da sich einige Strukturen manchmal zu wiederholen scheinen, aber alles in allem kann man hier problemlos zugreifen, wenn man sich mal wieder ordentlich das Gehirn braten lassen möchte. Zwar braucht es ein bis zwei durchläuft bis das Ganze richtig zündet, aber wenn man es einmal durch geschafft hat, wird man mit ein paar mehr als nur netten Nummern belohnt. Nicht ganz der große Wurf, den man sich vielleicht gewünscht hat, aber dennoch eines der besseren Death Metal Releases in diesem Jahr.


Tracklist:

01. No Tolerance For Imperfection
02. Gainsayer
03. Kill It. Skin It. Wear It.
04. It Comes In Threes
05. This Day Is Black
06. Hide The Knives
07. Dead In The Water
08. What I Can’t Take Back
09. Reflections From Within
10. How The Mighty Have Fallen
11. Survival Of The Sickest

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Alex G.

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