Plattenkritik

Man Must Die - Peace Was Never An Option

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Release Date: 25.10.2013
Datum Review: 11.11.2013

Man Must Die - Peace Was Never An Option

 

 

So langsam erreicht das Jahr sein Ende und die eigene Kasse die komplette Leere. Wer also noch die letzten seiner vorhandenen Groschen in ein Metalalbum investieren möchte, dem sei das Lifeforce Debüt von MAN MUST DIE ans metallische Herz gelegt. Die Schotten haben vielleicht nicht die beste Platte des Jahres veröffentlicht, aber sicherlich die abwechslungsreichste.

Ein Album wie „Peace Was Never An Option“ schüttelt man sich nicht mal eben so aus dem Ärmel. Deshalb ist es im nach hinein betrachtet nachvollziehbar, dass der Fünfer gut vier Jahre Zeit seit seinem Relapse Ausstand „No Tolerance For Imperfection“ gebraucht hat, um neues Kanonenfutter an zu sammeln.
Wie der kompromisslos klingende Titel bereits andeutet, haben MAN MUST DIE für ihren neuen Langspieler keinerlei Anstalten unternommen, um von ihrem extremen Death Metal abzuweichen - im Gegenteil. Die Schotten haben ihr komplettes Hab und Gut genommen und in ein Album investiert, welches die eigene Vergangenheit locker in den Schatten spielt. Beginnt das Album noch mit einem atmosphärischen Akustik-Gitarrenecho, schlägt mit „Hiding In Plain Sight“ die trügerische Stimmung ganz unvermittelt ins komplette Gegenteil um. Was MAN MUST DIE alleine in den kommenden fünf Minuten aus den Boxen knallen, bekommt derzeit kaum eine andere Band auf ein ganzes Album gepackt. Da werden in ungnädiger NAPALM DEATH Manier diverse Blast- und Riff-Extremitäten mit melodischen Schwedensauereien vermischt und mit Heldensoli verfeinert, bevor man das Finale mit tonnenschweren Moshattacken planiert. Dabei bewegen sich die beiden Saitenhexer auf ihren Griffbrettern in einem unmenschlichen Tempo auf und ab und demonstrieren ein technisches Repertoire, welches absolut Champions League tauglich ist. Sicherlich gehören MAN MUST DIE und ihre Version des technischen Death Metal seit 2002 zur europäischen High Class, aber so eindrucksvoll wie auf ihrem viertem Langspieler klang dieser selten. Besonders bemerkenswert, dass sie dieses Level auf den kompletten elf Songs halten können. Die Mischung aus Brutalität und Melodie verliert nie an Spannung und überrascht immer wieder mit neuen Nuancen. Kein Wunder, dass selbt ein Max Cavalera es sich nicht nehmen lies, einen Track mit seiner Stimme zu unterstützen.
Vielleicht könnte man sagen, dass MAN MUST DIE zum Ende hin ein wenig an der Belastungsgrenze ihrer Hörer kratzen. Denn, bis auf „Congregation“ und das mittig platzierte akustische „Dissolution“, reicht jeder Song über die vier Minutenmarke. Wer sich jedoch ein wenig Zeit nimmt und das Album in gesunden Dosen konsumiert, bekommt mit „Peace Was Never An Option“ einen wahren Leckerbissen serviert.

Trackliste:
01. Congregation
02. Hiding In Plain Sight
03. Patriot
04. The Hell I Fear
05. Sectarian
06. Dissolution
07. Absence Makes The Hate Grow Stronger
08. The Price You Pay
09. Antisocial Network
10. Abuser Friendly (feat. Max Cavalera)
11. On The Verge Of Collapse
12. The Day I Died

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Mulder

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