Plattenkritik

Masked Intruder - Masked Intruder

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Release Date: 05.02.2013
Datum Review: 09.08.2012

Masked Intruder - Masked Intruder

 

 

Ampelmännchenpunk 2.0: Ob Langeweile oder klare See(n)luft - der mittlere Westen der USA tänzelt in gesunder Stetigkeit als Muskelpaket über den Poppunkglobus. Blau wie der Zustand, grün wie die Hoffnungslosigkeit, gelb wie das ehemals weiße Tourshirt und rot wie die Leuchte der Tankanzeige auf dem Weg gen Sommer. Und trotzdem nicht bunt wie Hippies und Krautrock.

MASKED INTRUDER für ihren Teil sind Freunde von Schlichtheit und Feinde von Umwegen. Nur der einsame Freeway 39 führt an ihrer Heimatstadt Madison im US-Bundesstaat Wisconsin vorbei – somit können überflüssige Schlenker nahezu ausgeschlossen werden. Widmen wir uns lieber den Farben, die die 4/4-verrückte Band während der Schaffensphase zu ihrem einfallsreich betitelten Longplayer in den Atlas Studios inspiriert haben dürfte: Da wäre zunächst rot, wie das „rot“ in „Red Scare“ - einer mehr als passenden Labelheimat, die MASKED INTRUDER mit Brüdern im Geiste wie den LILLINGTONS oder TEENAGE BOTTLEROCKET die nötige Rückendeckung bietet.
Oder das „rot“, in der die „Heart Shaped Guitar“ lackiert sein muss – quasi ein Aushängeschild auf „Masked Intruder“: Herrlich naive Popmelodien sprinten dicht an dicht mit RAMONES-Gedächtnis-Schlagzeugtakten, „How Do I Get To You“ oder „Hello Beautiful“ werden dies mit grinsenden Gedanken an zuvor genannte Referenzen bestätigen.

Sind Blue, Green, Yellow und Red bloß mit oder vielleicht gar als maskierte TEENAGE BOTTLEROCKET auf Tour? „25 To Life“ ist der Hit, der „Freak Out!“ den Schokoladenüberzug hätte verpassen können, „Stick ´em Up“ der freche Alleskönner über hundertzehn Sekunden, der Missgönner „grün“ vor Neid werden lässt. MASKED INTRUDER spielen wunderbar poppig, jugendlich und unverdrossen – wovon mögen Songs wie „I Don´t Wanna Be Alone Tonight“ oder „Why Don´t You Love Me In Real Live?“ wohl handeln? Richtig!

Mit warmer und klarer Stimme mimt Sänger Blue keinen introvertierten Emo-Lumpen sondern plant nach nächtlichen Prankcalls und Schwimmbadeinbrüchen mit den Girls schon mal den nächsten (Ferien-)Tag: „Blauer“ Himmel, „gelber“ Sonnenschein – trotz einiger „recycelter“ Beiträgen bringen die vermummten Amis ihr Langspieldebüt sicher und ausgeschlafen ins Ziel. Dort warten bereits frische Muffins, High-Fives mit den Kumpels und „Masked Intruder“ - zum Runterkommen.
Ab Freitag mittags auf Repeat.

Trackliste:

01. Masked Intruder
02. 25 To Life
03. How Do I Get To You
04. I Don’t Wanna Be Alone Tonight
05. Unrequited Love
06. Breakin’
07. Heart Shaped Guitar
08. Am I Only Dreaming
09. Stick ‘em Up
10. Why Don’t You Love Me In Real Life
11. Hello Beautiful
12. Wish You Were Mine
13. Crazy

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.