Plattenkritik

Mörser - V

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Release Date: 27.02.2015
Datum Review: 29.01.2015

Mörser - V

 

 

MÖRSER!

Automatisch werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an die Jahre vor der Jahrtausendwende, als MÖRSER einer der Mächtigsten, der brutalen Nordlichter neben Bands wie ACME oder CAROL waren. Schon damals standen MÖRSER für eine Musik, die neben ihrer ungeheuren Aggressivität auch ihr technisches Können aufblitzen ließ, während die Songs sich immer wieder am Rande des Chaos befanden. MÖRSER hinterließen Eindruck und schufen eine eigene Duftnote, die sich auch nach Jahren wieder direkt den Weg in die Gehirngänge des Hörers verschafft.

„V“ heißt das neue Album auf Speckflag Records. 13 Songs in 38 Minuten, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, als ich das erste Mal den Play Knopf betätige. „All To Suffer“ geht ohne Umschweife direkt in die Vollen. Gitarren Gefrickel gepaart mit wahnsinnig druckvollen Rhythmus Parts. Erinnert irgendwie auch an CONVERGE zu „Petitioning The Empty Sky“ Zeiten und ja das sollte man definitiv als Kompliment auffassen. MÖRSER haben nichts von ihrer Aggressivität und Brutalität über die Jahre verloren. Auch im Jahre 2015 fällt es schwer die Jungs in irgendeine Schublade packen zu wollen, kein Death-Metal, kein Hardcore, kein Grindcore, kein Punk. Von allem ein Bisschen und mit einer massiven Produktion im Rücken bleiben hier kaum Wünsche offen für den Hörer brutaler metallischer Gitarrenmusik, welche sich ein wenig Abseits der üblichen eingetretenen Pfade bewegt. Es gibt kaum einen Augenblick in welchem man sich sicher fühlen kann, ruhige atmosphärische oder bisweilen gar melodische Momente können jederzeit mit einem neuen Inferno unterbrochen werden und der Trip in Richtung Hölle nimmt wieder Fahrt auf. MÖRSER wissen was sie machen, verlieren dabei nie den Überblick und so kann man sich dann getrost dem Wahnsinn hingeben während das Adrenalin stetig ansteigt.

Wer im Jahre 2015 mal wieder richtig was auf die Fresse braucht, der kommt an „V“ nicht vorbei, es wird weh tun und dabei einen bleibenden Eindruck hinterlassen.


Tracklist:
1. All To Suffer
2. Lost In The Days
3. Absorbing
4. The Surface
5. Closed Hatches
6. Dead Run
7. Alle Nach Grabi hin
8. Dirt Crawler
9. Carol
10. Of Grenades
11. Patina Reminde
12. Greatful (,) Dad
13. Outro

Autor

Bild Autor

Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse