2002 erblickte ein Longplayer von einer bis dato ziemlich unbekannten Band aus New Jersey, namens My Chemical Romance, die Welt, welcher vor Emotionen, Angepisstheit, Witz und Abwechslung nur so sprühte. I Brought You My Bullets, You Brought Me Your Love ist noch heute meine absolute Lieblingsplatte bei langen Autofahrten und so wartete ich diesen Sommer sehnsüchtig auf die Fortsetzung in Form von Three Cheers For Sweet Revenge, die wieder auf Eyeball Records erschienen sollte.
Beim ersten Reinhören war ich ein wenig enttäuscht von dem Silberling, weil man sofort im ersten Song Helena merkt, dass die Jungs eindeutig an Tempo gespart haben im Vergleich zur ersten Platte. Doch der Schein trügt und Three Cheers For Sweet Revenge wächst von Hördurchgang zu Hördurchgang mehr und nach und nach bleibt einem jeder der 13 Songs irgendwie im Gehörgang kleben. My Chemical Romance machen natürlich immer noch diesen dem Punk Rock entsprungenen Hardcore mit leichten Metaleinflüssen, wobei man, wenn man genau hinhört, merkt, dass hier viel mehr hinter steckt. Orgelsamples und Glockenspiele sind nur einige technische Finessen die sich die Jungs haben einfallen lassen. Gerard Ways unverkennbarer Gesang ergänzen das ganze zu deinem Meisterwerk, dass meiner Meinung nach das Zeug dazu hat Hits wie Vampires Will Never Hurt You und Demolition Lovers vergessen zu machen. Namedropping ist bei MCR schwer und wäre eigentlich auch überflüssig. Alles in allem hat die Band das Potential mit dieser Platte ganz groß (auch kommerziell) rauszukommen und sie haben es auch verdient. Das einzige was mich schmerzt, ist dass der Drummer nach der Asien Tour gegangen wurde und somit bleibt abzuwarten wie sich das auf die Live Präsenz auswirkt.