Plattenkritik

Nails - Unsilent Death

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Info

Release Date: 27.04.2010
Datum Review: 10.08.2010

Nails - Unsilent Death

 

 

Dieser Todd Jones ist schon ein Phänomen. Nicht zuletzt dank seiner überragenden Fähigkeiten als Songwriter wurde CARRY ONs "A Life Less Plagued" zu einem der Hardcore-Klassiker der jüngeren Geschichte. Auch der ersten TERROR EP drückte er überdeutlich seinen Stempel auf: roh, simpel, eingängig und trotzdem nie zu berechenbar. Seinen Ausstieg konnte die Band auf den folgenden Releases kaum kompensieren - so mitreißend, wie auf "Lowest Of The Low" klangen TERROR nie wieder. Mit BETRAYED schlug Jones etwas melodischere Pfade ein, sein Gespür für mitreißende Riffs blieb aber das gleiche. Jones ist mittlerweile auch bei BETRAYED von Bord gegangen und die neuen Songs der Band beweisen eindrucksvoll, dass der Mann einfach nicht zu ersetzen ist. So langweilig, wie sich das neue Material präsentiert, hätte man sich vielleicht doch lieber auflösen sollen. Egal, zurück zum Phänomen Todd Jones. Der hat mit NAILS eine neue Band aus dem Boden gestampft und zeigt einmal mehr, wie erscheckend einfach gute Musik gestrickt sein kann.

So wirklich viel ist über NAILS nicht bekannt. "Unsilent Death" ist das zweite Release der Band, man stammt aus Süd-Kalifornien, es handelt sich um drei Mann, die allesamt schon in diversen Bands tätig waren und man ist geradezu beängstigend wütend. Jones übernimmt neben der Gitarrenarbeit auch gleich noch die Vocals und überrascht mit einem wirklich markerschütternd bösartigen Organ. Musikalisch geht's (wie bereits das Cover suggeriert) in die Crust/Grind-Ecke, allerdings deutlich Hardcore-lastiger als bei vielen ihrer Genre-Kollegen. Stellenweise klingt das so, als würden TRAP THEM zusammen mit PIG DESTROYER die erste TERROR EP nachspielen, denn wie bei letzteren ist das Songwriting extrem simpel gehalten, aber in höchstem Maße eingängig. Das Gaspedal wird weitestgehend bis zum Anschlag durchgetreten, lediglich ein paar Planierraupen mäßige Mid-Tempo Parts lassen einen kurz mal nach Luft schnappen. Die rohe, aber gewohnt kraftvolle Produktion von Kurt Ballou tut ihr übriges. Auch, wenn die 10 Songs nach gerade mal 14 Minuten schon wieder vorbei sind, bleibt doch eine ganze Menge hängen. Typisch Jones halt. Man darf gespannt sein, was da noch alles so kommen wird.

TRACK LISTING:
1. Conform
2. Scum Will Rise
3. Your God
4. Suffering Soul
5. Unsilent Death
6. Traitor
7. I Will Not Follow
8. No Servant
9. Scapegoat
10. Depths

Autor

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Sascha

Autoren Bio

http://www.shocksmusic.bandcamp.com