Plattenkritik

Neaera - Omnicide - Creation Unleashed

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Release Date: 29.05.2009
Datum Review: 04.06.2009

Neaera - Omnicide - Creation Unleashed

 

 

Vier Alben haben die Münsteraner bereits auf dem Buckel und auf jeder ihrer Veröffentlichungen offenbaren NEAERA eine leichte Kurskorrektur, ohne sich jedoch zu weit von ihren Wurzeln zu entfernen, ohne sich jedoch zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Und noch etwas ist seit dem Debüt "The Rising Tide Of Oblivion" gewachsen: Die Langeweile! So verstand es die Band auf ihrem ersten Werk wie eine wilde Bestie um sich zu beißen, die beiden Nachfolger waren alles andere als entfesselnd, da sie zu kompromisslos und strukturiert den Death Metal mit Core-Anleihen nach Hause gefahren haben, ohne große Höhepunkte, allerdings auch ohne Totalausfälle. „Omnicide - Creation Unleashed“ reiht sich nahtlos ein, wenngleich Album Nummer vier ein wenig nuanciert wurde. Der Sound ist nicht mehr so überklinisch fett wie auf „Armamentarium“ oder „Let The Tempest Come“, wurde etwas erdiger und lebendiger gestaltet und erinnert somit ein wenig mehr an die Rohheit des Debüts. Dann scheinen NEAERA ihr Black Metal Wurzeln entdeckt zu haben, denn „Omnicide - Creation Unleashed“ ist gespickt mit Riffs der skandinavisch melodischen Schwärze. Fast verschwunden ist im Gegenzug der Core, der vereinzelt in Form von Breakdowns zu finden ist und dann zur Auflockerung der festgefahrenen Strukturen dient. Weiterhin befindet sich Frontmann Benny Hilleke mehr im tiefer gelegten als höher gestimmten Bereich, wobei er weder noch so richtig überzeugen kann. Ansonsten ist das Songwriting solide, mittlerweile typisch für NEAERA, die 2005 als grandiose Metalcoreband gestartet und als mittelmäßige Death Metal Band mit Blick über den Tellerrand im Jahr 2009 gelandet sind. „Omnicide - Creation Unleashed“ ist immer brutal, Dresche, Midtempo und Doublebass stoßen sich permanent die Köpfe, ohne jedoch Beulen zu hinterlassen. Die zehn Songs sind zudem austauschbar und bleiben nicht hängen, erzeugen weder Emotionen noch sonstige Regungen, somit geht NEAERAs Versuch, Untergangsstimmung zu kredenzen, nach hinten los. Völlig unblutige Scheibe!

Tracklist:
01. I Loathe
02. Prey To Anguish
03. The Wretched Of The Earth
04. Grave New World
05. Age Of Hunger
06. Caesura
07. Omnicide
08. In Near Ruins
09. The Nothing Doctrine
10. I Am The Rape

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Clement

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Ich fühle mich zu alt