Plattenkritik

Needle And The Pain Reaction - Pheromone

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Release Date: 12.11.2007
Datum Review: 20.12.2007

Needle And The Pain Reaction - Pheromone

 

 

Pheromone sind die Hormone, die eine Reaktion beim anderen Geschlecht auslösen. Also sehr wichtige Hormone. Das weiß ich allerdings erst seit ein paar Tagen. Hätte ich das vorher gewusst, wäre mir einiges erspart geblieben. Denn ich habe "Pheromone" von der belgischen Band NEEDLE AND THE PAIN REACTION kürzlich mit zu einer Party genommen. Die Gastgeberin sagte mir, ob ich nicht Lust habe, mal meine Mucke zu spielen. Da ich nur "Pheromone" bei mir hatte, wurde diese Scheibe in die Anlage gepackt. Meine Fresse, ich als Metaller habe seit tausend Jahren nicht getanzt, aber nach den ersten Takten überkam mich ein heftigstes Zucken und ich verspürte den Drang, die Tanzfläche zu beackern. Nach kurzer Zeit standen die anderen Leutchen um mich rum und klatschten zum Takt der Musik. Ich mittendrin konnnte mich kaum noch beherrschen, riss mir die Kleider vom Leib und zog die Gastgeberin (50 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, dafür aber noch ganz gut im Strumpf) zu mir. Wir hatten Tanzflächensex übelster Sorte. Es war im nachhinein ungeheuer peinlich, aber auch mal wieder richtig befreiend und entspannend. Man hat nicht auf den nächsten Moshpart oder Breakdown warten müssen, kein Blast oder Geprügel, kein melodischer oder sonsiger Schlagmichtodhardcorepunkmetalcore. Einfach nur pure Energie in form von fettem Indie Rock. Und fett heißt fett, nicht so ein Schrubbelzeug, sondern ordentlich rotzig, dreckig und mal auf die Tube drückend. Und hier werden Hits am laufenden Band geschrieben. Hits, Hits, Hits (stellvertretend seien "Butterfly" und "Scarface" genannt).
Total abgefahren (viele werden es einfach nur scheiße finden) ist die Stimme des Sängers Wim Deliveyne, die sich ständig überschlägt und immer einen Ticken vor der richtigen Tonlage stehen bleibt. Allgemein sind die Belgier neben der Spur, lassen sich nicht einordnen und machen ihr total eigenes Ding. Und das mit einem außergewöhnlichem Gespür für abgefahrenes Songwriting, welches sich aber erst nach mehrmaligen Hören erschließt.
Ich hoffe, dass nicht der Drogenkonsum für diese Songs verantwortlich war, denn dann wird es kein drittes Werk der Band aus Frittenhausen geben. Obwohl, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist, also: Hört bitte auf!
Absolute Kaufempfehlung!!

Tracklist:
1. Ballad Of A Girl And A Madman
2. Supermarked Hero
3. Butterfly
4. Scarface
5. World
6. Unicorn
7. Many Boys
8. Virtual Gravity
9. Buskidscumbags
10. Yellow Carribean
11. Sugar
12. Monster
13. Confusion
14. Attitude

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt