Plattenkritik

No Harm Done - Escape

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Release Date: 29.08.2008
Datum Review: 01.11.2008

No Harm Done - Escape

 

 

Es gibt sie noch, die Bands, die förmlich aus dem Nichts kommen und einen komplett sprachlos machen. Zwar haben Floridas NO HARM DONE bereits vor zwei Jahren ihr Debüt-Album "Our Day Of Days" veröffentlicht, richtig ernst macht die Band um den Get Outta Town Label-Chef Charles Chaussinand jedoch erst auf ihrem 2. Album "Escape". Ganz ehrlich, viel besser geht's eigentlich nicht.

Was war ich damals geknickt, als REACH THE SKY ihre Auflösung bekannt gaben. Zwar sind seitdem viele melodische Hardcore-Bands aus dem Boden geschossen, aber die beinahe poppige (und bisweilen fast schon kitschige) Hymnenhaftigkeit der Mannen aus Boston blieb nahezu unerreicht - bis jetzt. Denn was NO HARM DONE auf "Escape" abfeiern ist ein derart furioser Mix aus Energie geladener Hardcore-Power und poppigen Melodien, dass man die Kinnlade nicht wieder hoch kriegt. Die Gründe dafür sind schnell gefunden: das Song-Writing von NO HARM DONE ist schlicht und ergreifend überragend. Jeder einzelne der 14 Tracks bleibt beim ersten (spätestens beim zweiten) Durchlauf hängen und fräst sich fortan immer tiefer in die Gehörgänge. Jeder Song hat das gewisse Etwas, sei es ein genialer Refrain, ein perfekt platzierter Tempowechsel oder ein Riff, das man einfach nicht mehr aus dem Kopf kriegen will. Zudem erweist sich Vocalist Matt als echter Glücksfall für die Band, denn sein kraftvoller, aber durchweg melodischer Gesang passt absolut perfekt zum hymnischen Charakter der Musik. Songs wie "It's Too Late", "I Decline", "To Feel Again" oder "Trowing Bricks" können einfach alles! Dass die Band mit "Welcome To Florida" einen Song musikalisch, als auch inhaltlich an IN MY EYES' Klassiker "Welcome To Boston" anlehnt (übrigens die beste Band aller Zeiten, wenn ich das hier mal so ganz subjektiv erwähnen darf), räumt dem Fünfer nur noch mehr Sympathie-Punkte ein. Soviel Großartigkeit macht natürlich gute Laune, vielleicht muss man auch deshalb das ein oder andere Mal an Bands wie H20 oder THE BOUNCING SOULS denken, während "Escape" aus den Boxen schallt. Veredelt wurde das Ganze von Jim Siegel in seinen Outpost Studios, insofern überrascht der wirklich messerscharfe Gitarren-Sound nicht weiter, erfreut aber dafür umso mehr.

Keine Frage, "Escape" wird in meiner persönlichen Best-Of Liste des Jahres einen der ganz vorderen Plätze einnehmen. Derart positiv und mitreißend hat melodischer Hardcore schon lange nicht mehr geklungen!

Tracklist

1. My Escape
2. I Decline
3. One Thirty-Six AM
4. Throwing Bricks
5. Festivus Yes Bagels No
6. The Untouchables
7. Tradition
8. A Radio With Guts
9. Welcome To Florida
10. We Gotta Get Him Back To The Movies
11. Its Too Late
12. A Quarter Tank Of Gas And A Kill Your Idols Record
13. The Stranded
14. To Feel Again

Autor

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Sascha

Autoren Bio

http://www.shocksmusic.bandcamp.com