Plattenkritik

Nonpoint - To The Pain

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Release Date: 03.08.2007
Datum Review: 22.07.2007

Nonpoint - To The Pain

 

 

Also ich hab schon erstmal gut gestaunt, als die Scheibe von NONPOINT bei mir eintrudelte. Und ein Blick auf die Rückseite des Covers bestätigte es dann doch schwarz auf weiß: Da hat die Scheibe doch wirklich gut 2 Jahre gebraucht, um es über den großen Teich nach Europa zu schaffen. Denn „To The Pain“ erschien in den Staaten bereits im Jahre 2005.

Und auch wirklich neu dabei sind NONPOINT dann ebenfalls nicht. Ihr Debütalbum „Desperate Yourself“ erblickte nämlich schon vor gut 10 Jahren das Licht der US-Welt. Zu den Zeiten, als Metalcore in der heutigen Form noch nicht wirklich geboren war, regierte und spaltete eine andere Musikrichtung die Rock- und Metalszene: Nu Metal war vor einigen Jahren DAS Schlagwort und Bands wie KORN oder LIMP BIZKIT brachten eben dieser von vielen als Modeerscheinung verschrienen Musikrichtung einen ordentlichen Schub in Richtung der vorderen Billboard-Plätze. Und genau zu dieser Musikrichtung gesellten sich dann auch NONPOINT hinzu, brachten aber mit ihrem teilweise funkig und groovig angehauchten Stil frischen Wind in die etwas eintönige Musiklandschaft. Einen Großteil daran trägt mit Sicherheit Sänger Elias Soriano, der durch seine Stimme der Band ihren eigenständigen Charakter gibt. Ungeachtet seiner Herkunft lässt sich ein gewisser farbiger Klang in seiner Stimme nicht leugnen und bringt dann auch ein wenig Latin-Elemente in die Songs mit ein.

Leser, denen NONPOINT bereits seit längerer Zeit ein Begriff ist, erinnern sich mit Sicherheit an die Highlights „What A Day“ („Statement“, 2000), „Mindtrip“ („Statement“, 2000) oder auch „Your Signs“ („Development“, 2002) zurück. Für diejenigen, die an dieser Stille nur ahnungslos mit dem Kopf schütteln, denen mag vielleicht das PHIL COLLINS Cover „In The Air Tonight“ auf dem MIAMI VICE Soundtrack aufgefallen sein. Denn genau dieses Cover stammt ebenfalls von NONPOINT und brachte den Jungs dann in den USA den gewünschten Durchbruch. Doch hierzulande galten und gelten sie teilweise immer noch als Geheimtipp.

Der Scheibe an sich merkt man ihr Alter nicht wirklich an, und kann auch nach fast 2 Jahren immer noch den Weg in den CD Player finden. Den Einstieg schafft dabei „Bullet With A Name“ der wahrlich Hitpotential bietet. Eine catchy Grundline und ein groovender Rhythmus bieten die passende Vorlage für Sänger Elias. Ihrem Stil sind die Jungs aber in den vergangen Jahren treu geblieben und auch auf ihrem bereits 6. Studioalbum ist es definitiv NONPOINT-Sound, der da zu hören ist. In der Produktion natürlich weitaus ausgereifter als auf den Vorgängern. Musikalisch dabei irgendwo zwischen SEVENDUST und ILL NINO einzuordnen, wobei NONPOINT ein wenig die Stimmgewalt von SEVENDUST und die härte von ILL NINO fehlt. Dennoch ist dies kein Nachteil, denn der Sound bietet einen guten Kompromiss und vereint groovende Beats mit eingängigen Gesangslinien. Hier beweist Sänger Elias wieder sehr eindrucksvoll, dass er mit seiner Stimme umzugehen weiß.

Neben SEVENDUST gehören NONPOINT für mich zu den wenigen Bands, die als positiver Beigeschmack aus dem Nu Metal hervorgegangen und auch heute noch anzuhören sind. Leser, die melodischem Hard Rock nicht abgeneigt sind, sollten, sofern NONPOINT bisher nicht völlig an den Ohren vorbeigegangen sind, mal ein Blick riskieren. Im Endeffekt zwar nicht wirklich was Neues, aber falsch machen kann man mit Sicherheit nichts.


Anspieltipps:
Bullet With A Name
Alive And Kicking
To The Pain
Code Red

Tracklist:

01. Bullet With A Name - 3:26
02. There's Going To Be A War! - 3:02
03. The Wreckoning - 3:44
04. Alive And Kicking - 3:59
05. Explain Yourself. - 3:37
06. Buscandome - 4:15
07. To The Pain - 5:43
08. (Ren-Dishen) - 3:18
09. Explain Myself? - 4:13
10. Skin - 5:05
11. Code Red - 4:02
12. Wrong Before - 3:29
13. The Longest Beginning - 3:16
14. The Shortest Ending - 4:44
15. Hidden Track - 16:03

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Christoph

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