Plattenkritik

OST - The Avengers

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Release Date: 04.05.2012
Datum Review: 13.05.2012

OST - The Avengers

 

 

THE AVENGERS vereint derzeit nicht nur einige Schauspielgrößen, sondern zeitgleich auch Superhelden auf der Kinoleinwand. Da passt es für ein Actionfeuerwerk wie die Faust aufs Auge, dass ein gitarrenlastiger Soundtrack aufgefahren wird, welcher ebenfalls mit einigen Schwergewichtlern aufwarten kann. Herausgekommen sind für die internationale Fassung 14 Tracks, welche nicht nur aus schon veröffentlichtem Studiomaterial bestehen. So steuerten z.B. SOUNDGARDEN einen komplett neuen Song bei, RISE AGAINST oder auch KASABIAN liefern B-Seiten und EVANESCENCE ließen einen ihrer Bonussongs vom aktuellen Album durch PHOTEK remixen.

Es rockt und scheppert an vielen Ecken und Enden. Wo SOUNDGARDEN zu Beginn im schmutzigen Midtempo loslegen, mit balladesken Versen beruhigen, um dann am Ende Fahrt aufzunehmen, machen SHINEDOWN nur wenige Gefangene und gehen lebhaft auf die Zwölf. RISE AGAINST führen diesen Reigen mit einer älteren B-Seite fort und klingen dabei zuerst bewährt: Vers gemäßigt, Chorus hymnisch. Die Bridge mit Geschrei kommt da nach dem eher poliertem, aktuellem Album “Endgame“ überraschend und fällt positiv ins Gewicht. Anschließen tun sich PAPA ROACH mit dem ganz dicken Gitarrengewand und liefern mit “Even If I Could“ eine Nummer ab, die sie in älterem Glanz erstrahlen lässt. Über die mit ihrer Uptempo Nummer gut ins Ohr gehenden BLACK VEIL BRIDES gelangt man zu einer kleinen Verschnaufpause, die SCOTT WEILAND mit seiner gesanglich starken, radiotauglichen Rockballade “Breathe“ beisteuert. REDLIGHT KING macht anschließend mit mächtigen Gitarren Druck, spielt dann mit Beat und Synthie im Vers und wirkt mit Sprechgesang schon fast Genrefremd, kriegt per Chorus aber regelmäßig die Kurve. Den ersten Komplettausfall liefern BUSH mit “Into The Blue“ ab. Der Song wirkt zu Beginn wie eine unfertige Demo. Es dudelt uninspiriert und auch der Chorus schafft es nicht größeres Interesse zu wecken. EVANESCENCE kommen interessant daher, bleiben aber dennoch ein kleiner Fremdkörper, anstatt für Abwechslung zu sorgen. Der Track ist zwar düster schleppend, aber eben auch öde und spätestens bei den Elektronikspielereien am Ende ist man froh, dass es vorbei ist.
„I feel like I don’t belong“, schallt es einem bei PUSHERJONES‘ “Count Me Out“ entgegen, aber das stimmt in diesem Kontext so gar nicht. Eine solche Nummer passt perfekt auf diese Art von Soundtrack; laut, ungestüm, mitreißend. Dieses Niveau versuchen BUCKCHERRY zu halten und liefern dabei ebenfalls eine gute Rocknummer ab. Mit dem FAITH NO MORE Cover “From Out Of Nowhere“ gehen FIVE FINGER DEATH PUNCH ins Rennen. Mit der Brechstange halten sie bei ihrer Interpretation den Pegel hoch und lassen die Aufmerksamkeit nicht los. Schnörkelloser, treibender Rock mit dem Schwung für einen großen Chorus. Wie im Film gibt es auch hier dem Testosteronspiegel entgegenwirkend weibliche Unterstützung. Diese erscheint in Form des bekömmlicheren, aber nicht wirklich sanfteren “Shake The Ground“ von CHERRI BOMB. Leider währt der Auftritt nur kurz, denn der Song weiß mit toller Hook zu begeistern. Am Schluss stehen dann KASABIAN mit einer smoothen, beatlastigen, verzerrten Indie-Nummer, welche zu einem früheren Zeitpunkt erfrischend hätte wirken können, so aber als Closer fremdelt.

Ein häufiger Wechsel zwischen laut und leise und viele gute Rocksongs bilden einen Soundtrack, welcher nicht unbedingt an die Klasse der Protagonisten des Films herankommt, aber ein gutes Sammelsurium einiger bekannter Rockgrößen darstellt.

Tracklist:

1. Soundgarden – Live To Rise
2. Shinedown – I’m Alive
3. Rise Against – Dirt And Roses
4. Papa Roach – Even If I Could
5. Black Veil Brides – Unbroken
6. Scott Weiland – Breathe
7. Redlight King – Comeback
8. Bush – Into The Blue
9. Evanescence – A New Way To Bleed (Photek Remix)
10. Pusherjones – Count Me Out
11. Buckcherry – Whereever I Go
12. Five Finger Death Punch – From Out Of Nowhere
13. Cherri Bomb – Shake The Ground
14. Kasabian – Pistols At Dawn

Autor

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Daniel B.

Autoren Bio

Schlecht, aber leidenschaftlich