Plattenkritik

Obscenity - Atrophied In Anguish

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Release Date: 14.09.2012
Datum Review: 25.10.2012

Obscenity - Atrophied In Anguish

 

 

Wer sich wieder nach gutem altem Death Metal sehnt, und keine Lust hat immer wieder zu den Klassikern zu greifen, sollte in dem neuen Werk von OBSCENITY seinen kurzeitigen Seelenfrieden finden. Richtig gelesen. Die deutschen Death Metal Urgesteine sind mit neuen Mitgliedern und einem neuen Album zurück gekehrt und beweisen damit eindrucksvoll, dass sie mit traditionellen Waffen den „vercoreten“ und überproduziertem „Brutalo-Einheitsbrei“ der Gegenwart immer noch um Längen überlegen sind.

Gut drei Jahre sind vergangen, nach dem die Band trotz hoch angesehenen Szenestatus auseinander brach. Nun hat Gitarrist und Gründungsmitglied Hendrik Bruns eine neue, schlagkräftige Mannschaft um sich geschart und mit dieser das neue Werk namens "Atrophied In Anguish" geschaffen. Damit zimmern die Nordlichter nicht nur ihren Altfans ein Lächeln ins Gesicht, sondern allen Anhängern des typischen Florida Sounds. Ganz im Sinne ihrer grandiosen Alben wie „The 3rd Chapter“ oder „Cold Blooded Murder“ prügeln sich OBSCENITY durch die zehn Tracks ihres mittlerweile achten Albums. Dennoch hat man es hier keinesfalls mit einer spröden Vergangenheitsbewältigung zu tun. Das Quintett überrascht mit abwechslungsreichen und schlagkräftigem Songs, die in der Tradition von Bands wie MONSTROSITY oder VOMITORY stehen. "Atrophied In Anguish" mischt technischen aber nicht verkopften Ami Death mit traditionellen Old School Todesblei, der sich immer wieder in eingängigen Gitarrenmelodien über die brutalen Schreddereien legt. Zum Schluss hin überraschen OBSCENITY in den Tracks „Diary of a Scapegoat“ oder „Monoistic Living“ dann auch noch kurzeitig mit hochmelodischen Soli. Der zufällig aus Tampa, Florida stammende Neufronter Jeff Rudes, entpuppt sich zu dem auch noch stimmähnlich zum CANNIBAL CORPSE Corpsegrinder, was dem Gesamtbild perfekt zu Gesicht steht.

Abgerundet von einer authentischen und nicht künstlich glattgebügelten Produktion ist "Atrophied In Anguish" nicht nur eine gelungene Rückkehr, sondern zusammen mit der aktuellen DEADBORN eine der Besten deutschen Death Metal Scheiben des Jahres.

Trackliste:
1. Erase the Divine
2. All You Can Kill
3. Atrophied in Anguish
4. From Heroic to Depraved
5. Swine to the Slaughter
6. Perfect Pain
7. Neurotic Frenzy
8. Diary of a Scapegoat
9. Monoistic Living
10. Hystarical Illusion

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Mulder

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