Plattenkritik

Pandorium - The Human Art Of Depression

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Release Date: 22.10.2013
Datum Review: 23.10.2013

Pandorium - The Human Art Of Depression

 

 

PANDORIUM entdeckte ich auf Facebook. Ein „Freund“ drückte „Gefällt mir“. Ich checkte ihren Promo-Song „Restrain And Sustain" und war wie weggeblasen. Eine 2009 gegründete Band aus Minden soll das sein? Ich schrieb sofort eine Nachricht und bat um ein Rezensionsexemplar. Eine prompte Antwort von Bandkopf Fadil (Sänger/Gitarrist) folgte und zeigte, dass hier ein Freak am Werk ist. Schaut euch die liebevolle Gestaltung des hochwertigen 10-Seiten-Digipacks ihres Debüts „The Human Art Of Depression” an und ihr werdet mir zustimmen, dass bei dieser Eigenproduktion das innere Musikverständnis nach außen gekehrt wurde!

Was erwartet euch? Progressiver, sehr technisch gehaltener Thrash Metal amerikanischer Prägung, der trotz aller Kopflastigkeit sofort ins Ohr geht und neben einer großen Portion Eigenständigkeit vor allem Bands wie DEATH, FORBIDDEN, HEATHEN und EXODUS hervorlugen lässt. Die gerade durch die liebevollste, extrem im Vorderund stehende Gitarrenarbeit geschliffenen Stücke sind als Konzeptalbum zu verstehen und wurden in 3 Kapitel unterteilt, welche sich mit den Schwächen der Menschheit im Allgemeinen (Act 1: Global Demise) und der mentalen Schwäche des Einzelnen im Besonderen (Act 2: A Matter Of The Single Constituent) befassen. Schließlich endet es mit einem Hoffnungsschimmer (Act 3: The Ray Of Hope?).

Fadil’s harsches Shouting setzt dem Ganzen eine bedrückende Stimmung auf, insgesamt ist „The Human Art Of Depression” ein knallhartes, sehr aggressives Thrashbrett geworden. Auch die Produktion (aufgenommen, gemixt und gemastert im Metalsound-Studio) ist eine faustdicke Überraschung, nichts klebt, alles klingt livehaftig, roh und fett, wobei gerade die Transparenz im Gitarren- und Drumbereich für viele klinische Abfallsounds ein Vorbild sein sollte. Die über- aber nie zu langen Songs wurden auch immer mal wieder z.B. mit orientalischen Einschüben aufgewertet, so dass trotz einer engen Bandbreite dadurch und zudem auch durch Tempoverschiebungen dem Abwechslungsreichtum gedient wurde.

Was jetzt wie eine Rezension aus einem EMP-Katalog anmutet, ist das dringende Bedürfnis meinerseits, euch dieses wirklich gelungene Album ans Herz zu legen. Wer immer o.g. Bands respektive moderneren Vertretern wie REVOCATION oder auch ABYSMAL DAWN etwas abgewinnen kann, dem sei PANDORIUM mit „The Human Art of Depression” als dringende Kaufempfehlung ans Herz gelegt. Einzig und allein die Frage, wie sie dieses Album jemals toppen wollen, bleibt als fad(il)er Beigeschmack zurück…

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Clement

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Ich fühle mich zu alt