Plattenkritik

Poostew - Misericordia

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.2008
Datum Review: 24.05.2008

Poostew - Misericordia

 

 

POOSTEW veröffentlichen mit dieser feinen 10` auf weißem Vinyl nicht nur was für Sammler und Liebhaber des Grinds, Deaths und Mathcores, sondern erweitern zudem ihr musikalisch Spektrum in die richtige Richtung. Clever eingesetzte Breaks, komplexe Songstrukturen und irgendwo auch mehr Abwechslung in der Stimmbandbetätigung sind die offensichtlichen Fortschritte gegenüber dem vormaligen Schaffen der Band. Das von den Münsteranern entworfene Gesamtbild wirkt konsolidierter, abgeklärter und professioneller als zu „Plutocracy“- Zeiten. Vor dem Hintergrund dass nur wenige als Grindcore- Band gestartete Kombos in der Lage sind vom einmal eingeschlagenen Pfad abzuweichen eine reife Leistung. Die Genrezuordnung gestaltet sich damit wiederum schwieriger. Bestimmten in der Vergangenheit noch relativ klar zu definierende Hybride aus Grindcore und Deathmetal die Szenerie findet man sich heute in einer Vielzahl von Genreverweisen wieder. Bemerkenswert ist zudem die Ausstattung: Dass von Szandor Kubassa designte Layout passt nicht nur hervorragend zum Gebolze von POOSTEW, sondern ist obendrein auf jedes der 524 Exemplare mit der Hand aufgetragen. Die Lyrics dieser Scheibe kommen auf Transparentpapier und sind außerdem die einzige Möglichkeit heraus zu finden wo ein Song aufhört und der nächste anfängt. Alles in Allem hat dieses Stück Hartöl einiges an Liebe erfahren, auch wenn es mit nur einer von zwei möglichen Rillen etwas zu kurz geraten ist. Dennoch, ein schöner Appetitmacher für das hoffentlich bald auf Bastardized Recordings erscheinende Album.

Tracklist:

01. Blindfold
02. Man VS Humanity
03. Genocide Lottery
04. Misericordia




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Sebastian K.

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