Plattenkritik

Psycho - The Grindyears

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Release Date: 23.03.2010
Datum Review: 13.08.2010

Psycho - The Grindyears

 

 

Seit geschätzten tausend Jahren, machen PSYCHO in diesem Line Up als Grind/Death/HC Terror-Trio die Bühnen dieser Welt unsicher. Jetzt werfen die den Fans des geistlosen Geschrabbels einen Fleischbatzen der besonderen (Ab)Art hin: „The Grindyears“. 51 (!) Stücke auf einer Platte und dann noch fünf Live-Video-Mitschnitte von ´92. Hammerhart! Genrefreunde werden es feiern...diese dann mit Recht. Als erstes nervt mich das Cover: Wie abgedroschen, wie stereotyp, wie albern und einfach nur ätzend. Aber: Es verfehlt seine Wirkung nicht, denn es provoziert. Im Comicstil sehen wir einen Bischof, der mit umgedrehten Kreuzanhänger, mittels einer Kettensäge, Bolognese aus seiner Gemeinde macht, hier dargestellt als Zombies (Auf der Split mit AGATHOCLES war er noch gewöhnlicher Pfarrer). Wäre hier ein Rabbiner zu sehen oder gar ein Muezzin, dann würde die Welt in laute Buh-Rufe ausbrechen und sich im Dreck wühlen, auf Grund der Qualen die man erleiden muss, weil die heilige Mutter Political Correctness mal wieder mit Füßen getreten wurde. Aber bei Christen ist das an der Tagesordnung, witzig und cool! „(...)kulturellen Rassismus. Er liegt immer dann vor, wenn bestimmte Lebensgewohnheiten, Sitten und Gebraeuche anderer als negativ abweichend deklariert werden.“ So würde ich es nennen.
Das Booklet ist an sich ansprechend gestaltet: Viele bunte Bilder aus einer Zeit, als Handies und Internet noch nicht einmal zu Wörtern geworden waren, dokumentieren hier die Live-, wie auch die optische Metamorphose, die die Herren durchlebt haben. Alle Cover zu den Songs die man ausgewählt hat, um die Ära 1990 bis ´94 zu repräsentieren. Das hat schon fast etwas nostalgisches, ich will nicht sagen romantisches. Minderwertige „Kassettenrecorder-Aufnahmen aus dem Proberaum“ Qualität, treibt mir dann doch ein anerkennendes Schmunzeln auf die Lippen, denn es klingt so echt, so roh, so altbacken! Damals konnte man seine achtklassige Musik nicht hinter irgendwelchen technischen Tricks verstecken. Es wird viele geben die das mögen werden. Und seh viele, die nicht verstehen, wie man damit musikalisch Sozialisiert worden sein kann.
Dann gibt es noch zwei knappe Kommentare von Gitarrist Johnny X und Drummer Charlie Infection. Schon ist man auch schon am Ende der CD/DVD angekommen, denn glücklicherweise sind die Songs klassisch kurz gehalten. Würde sonst auch albern klingen. Durch wenige Sekunden aber, hat es schon seinen gewissen Charme! Allerdings wird die CD bei mir nicht wieder laufen. Da haben ANAL CUNT für mich einen größeren Reiz. Die spielen auch nicht besser, sind aber irgendwie besser.

Tracklist
1. Fletch
2. Stupid People 2
3. No Decision
4. Dead Wrong
5. Predator
6. Douch bag Rules
7. Zepplin
8. Story Teller
9. Roast Beef
10. You're Next
11. Natural Fiasco
12. No Second Chance
13. Mass Consumption
14. Yawn
15. Carnation Instant Death
16. Sore Rectum
17. Tortured Souls
18. Loaf
19. Extracting Yourr Dimensions
20. Drive
21. Equality-Ecology
22. Has Been
23. Convulsions
24. Sore Scrotum
25. Nicotine Addiction
26. Riot Grrl
27. Psycho 4
28. Friendd Of The Family
29. Garth Brooks
30. Second Death
31. Threshold Of Pain
32. Incinerated
33. Evil
34. Ignorance
35. Celebait
36. Spineless Corpse
37. Crushed Genitals
38. Disturbed Revenge
39. Violence
40. Garbage
41. Humanity Lost
42. 1000 Miles Away
43. Drive 2
44. Slag
45. Broken
46. Fuego Y Azufre!
47. Hoax
48. Blinded
49. Fish
50. Crusted Sewage
51. Postman
52. Natural Fiasco (Video)
53. Drive (Video)
54. Confusion (Video)
55. Extracting Your Dimensions (Video)
56. Tortured Souls (Video)

Autor

Bild Autor

Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.