Plattenkritik

Rotting Out - Reckoning

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Release Date: 10.03.2015
Datum Review: 15.03.2015

Rotting Out - Reckoning

 

 

Kurzer Prozess auf kalifornisch bedeutet, gänzlich frei von allem Ballast und Überschuss zu sein. Wer noch Fragen zum direkten Selbstfindungsprozess hat, klopft bei ROTTING OUT aus San Pedro an die Proberaumtuer.

Die Hardcoreband aus dem Industriehafenmolloch vermeldet ihr „Reckoning“ und nimmt kein Gramm zu viel in den vorlauten Mund. „Born“ ist derartig kraftvoll, präsent und geballt, dass die Palmen auf den Boulevards ruckartig zu zittern beginnen. Kantige Riffs, bullige Chöre, schwer grollende Breaks - „Dear mother / I will bring you shame no more“ keift das explosive Frontbündel Walter Delgado dazu aufklärend. Dazu hat sich die Produktion von Taylor Young mit allen Wassern gewaschen: Punkrock, Hardcore, der Dreck der Strasse und erhebliche Kilogramm rohe Power stopfen ROTTING OUT in jeden Moment des viel zu kurzen Nachfolgers zu „The Wrong Way“. Die feurige Hymne an die Heimat („End Of The Road“) spriesst zwischen TERROR und frühen SUICIDAL TENDENCIES, „Eyes Wide“ stampft nervös und trieft vor Punch und Old School-Klasse. Gleich zwei CIRCLE JERKS-Cover ziehen dann die Parallelen zu den musikalischen Wurzeln. Wie gut die Übertragung der Live-Energie einer Band auch auf die Konserve funktionieren kann, beweist „The Reckoning“ in jeder seiner zehn Minuten - unter der ebenso brutalen wie herzlichen Federführung von fünf Freunden, die mehr als nur ein kurzer Prozess verbindet.

Trackliste:

1. Born
2. Eyes Wide
3. End Of The Road
4. I Don’t Care
5. Live Fast Die Young

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.