Plattenkritik

Rotting Out - Vandalized

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.2009
Datum Review: 01.12.2009

Rotting Out - Vandalized

 

 

Ungewohnt in der heutigen Zeit ein Release wie das von ROTTING OUT in den Händen zu halten. Läuft der derzeitige Trend im Hardcore, doch eher in die Richtung depressiv und metalbezogen, kommt eine Band wie diese aus Los Angeles unglaublich erfrischend daher. Auf dem Cover der ersten EP sieht man einen Typen der Polizeiautos zerschlägt. Darunter der Schriftzug der Band. Ohne sich die Band einmal angehört zu haben, kann man schon erahnen in welche Richtung der Sound der Kalifornier geht. Geboten bekommt man genau dieses, rotziger 80er Jahre HC-Punk der extrem an Bands wie YOUTH BRIGADE und BLACK FLAG erinnert. Rotting Out erfinden dass Rad wahrlich nicht neu, aber bringen einen Begriff ein der so lange gefehlt hat: „Punk“.

„Vandalized“ erinnert definitiv an die alte raue Kante die, uns schon Henry Rollins entgegen schreien konnte. Auf der anderen Seite bringt die Band aber auch Elemente ein die an klassischen Old School Hardcore erinnern, indem in den durchweg sehr schnellen Songs der EP, immer wieder langsamere Parts eingestreut werden und so eine interessante Mischung entsteht. Textlich orientiert man sich ebenfalls an den Vorbildern. Das definitiv größte Hitpotenzial hat „City of Shame“ das textlich sofort klarmacht in welche Richtung der Sound der Band gehen soll. “Its 6 AM the fucking start of the day and that stack of bills hasn’t gone away / 8 hours 8 days its all the fucking same Swallow your pride and learn their game”. Auch der Rest der Platte orientiert sich textlich an dieser angepissten Haltung und man erkennt schnell dass hier nichts aufgesetzt und plakativ rüberkommt, sondern vor allem an den Nihilismus der 80er im kalifornischen HC-Punk erinnert wird. Durch die sehr gute Produktion reißt einen die EP sehr schnell mit und man bedauert sofort dass es das Wetter momentan nicht zulässt sich auf sein Board zu schwingen und in der Sonne abzuhängen. Gerade dadurch nimmt man „Vandalized“ Eingängigkeit nach weniger Zeit als selbstverständlich wahr. Die 6 Songs beeindrucken mit dieser Attitüde und ergeben schlussendlich ein sehr kurzweiliges Release, dass zugleich aber durch die gute Produktion und die angepisste Stimme des Sängers verdammt viel Spaß macht. 6131 haben mit Rotting Out eine weitere sehr vielversprechende Band unter Vertrag, die sich musikalisch auf jeden Fall von den Labelkollegen absetzt.

Tracklist:

Good Luck / Bad Days
Laugh It Up, Kid
Skin
Vandalized
City of Shame
From the Inside

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Fabian W.

Autoren Bio

living the simple way