Plattenkritik

Run From Robots - Rust

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Release Date: 23.03.2012
Datum Review: 28.02.2012

Run From Robots - Rust

 

 

Darrell Trainer, Tom Yeo sowie Casey Stoddart und Matt Brass sind seit 2010 in den Gefilden des internationalen Plätscherpunks beschäftigt. Zur ihren täglichen Aufgaben und Verantwortungsbereichen gehören unter anderem die Wiederverwertung von allgemeingültigen Standardriffs als auch die Aufbereitung von poppigen Punkrocksongs, denen beinahe jede Chance, eigenständig anzuecken und so zu punkten, vor Entfaltung genommen wird. RUN FROM ROBOTS waren stets bemüht.

Nach ihrer vertraglichen Festanstellung wurden diese vier Engländer zunächst mit „Sorry You Don´t Love Us“ aufgezogen und trieben sich fleißig in der britischen Musikwelt umher, wo die gegenseitig gerichteten Vocals von Tom und Matt nun auf dem Debüt in Songs wie „Raining Nuts And Shooting Bolts“ oder dem verspielten „Red Lights Ruin Nights“ wirtschaften. Stets anständig bedacht und fokussiert auf Licks und breakreiche Parts wie beim Überseeschlager SET YOUR GOALS, aber auch dem befreit überschlagenden ZEBRAHEAD- oder (frühem) BLINK 182-Stil nicht abgeneigt, zählt das Quartett aus Bristol junge Poppunkmomente zu seinen Pflichten, die zu oft zu vorhersehbar und auf Dauer höhepunktfrei über „Rust“ hinausschießen. „Umbrella“ steuert zwar zum dynamischen Arbeitsalltag bei und „Overcoat“ erstickt nicht im eigenen verbissenen Geschäftsgedanken, jedoch lassen RUN FROM ROBOTS etwaige Trümpfe sowie die notwendig entfesselnde Power lieber im Spind, als mit den zehn Songs nach Beförderung und Tageszielen zu streben: Kaum ein Track, der sich mal aufbrausend traut, dem Chef die Meinung zu sagen oder in der Mittagspause einen versauten Witz ins Kollegium entlässt. „C+B“ gähnt sich durch die erforderlichen zwei-komma-fünf Minuten, „On Top Of The Game (Everybody´s Perfect)“ stempelt müde und zäh auf die Sekunde in den Feierabend ab. Dabei gehörten „Refrainansätze“ und „Stimmeinsatz“ doch zur betrieblichen Ausbildung der Briten, in deren Infosheet sich Alibis wie „hard-working band“ neben huldigendem Pressetätscheln hochziehen.

Geschäftsführer, Abteilungsleiter, Sachbearbeiter, Packkraft. Alle Jobs vergeben. Um die seichte Unterhaltung auch an dunklen Tagen im Firmenfahrstuhl zu gewährleisten, wäre jedoch sicher noch eine Stelle frei.

Trackliste:

01. Raining Nuts And Shooting Bolts
02. Umbrella
03. Countersink
04. On Top Of The Game (Everybody´s Perfect)
05. Red Lights Ruin Nights
06. Overcoat
07. C+B
08. Firing Blanks
09. AD Mint
10. Wolf Spider

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.