Plattenkritik

SPOIL ENGINE - Stormsleeper

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Info

Release Date: 05.05.2017
Datum Review: 17.05.2017
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. Disconnect
2. Silence will fall
3. Doomed to die
4. Weightless
5. Stormsleeper
6. Hollow crown
7. Black sails
8. The verdict
10. Wastelands

Band Mitglieder

 

Iris Goessens - Gesang
Steven 'gaze' Sanders- Lead-Gitarre
Bart Vandeportaele - Gitarre
Kristof Taveirne - Bass
Matthijs Quaars - Schlagzeug

SPOIL ENGINE - Stormsleeper

 

 

Bereits 2015 veröffentlichte das belgisch-niederländischen Metalgespann SPOIL ENGINE eine EP mit dem Titel "Stormsleeper". Da mag es zunächst einmal etwas verwunderlich erscheinen, dass auch das aktuelle Album der Band auf diesen Namen hört. Der Grund dafür ist allerdings denkbar einfach und hat nichts mit akuter Einfallslosigkeit bei der Titelfindung zu tun. SPOIL ENGINE haben besagte EP nämlich einfach um ein paar Tracks ergänzt und nun als Album neu aufgelegt, vermutlich im Zuge ihres Deals mit Arising Empire. Das Tochterlabel von Nuclear Blast hat sich in den letzten zwei Jahren als gute Heimat für aufstrebende junge Bands aus dem modernen Rock- und Metal-Sektor etabliert, auch SPOIL ENGINE passen wunderbar in diese stetig wachsende Riege.

 

Die musikalische Grundlage der Platte bildet eine extrem fett produzierte Mischung aus modernem Thrash und etwas Metalcore, die, wenn auch dezent, nahezu obligatorisch durch Keyboards und Elektronik ergänzt wird. Zu diesem höchst kontemporären Sound gesellt sich das kräftige Organ von Fronterin Iris Goessens, die mit ihrem garstigen Gebrüll stark an Kolleginnen wie Angela Gossow und deren Nachfolgerin Alissa White-Gluz erinnert. Beim wohl dosiert eingesetzten Klargesang macht die Dame ebenfalls einen guten Job, setzt allerdings keine Akzente. Das ist auch allgemein noch ein wenig das Problem von SPOIL ENGINE; Nummern wie das treibende "Disconnect", das flotte "Hollow Crown" oder das melodische "Wastelands" gehen gut ins Ohr und das Songmaterial auf "Stormsleeper" unterhält insgesamt auf Anhieb recht gut, allerdings setzt sich nur wenig davon dauerhaft in den Gehörgängen fest. Es fehlt schlichtweg noch ein wenig die Nachhaltigkeit und ein Alleinstellungsmerkmal.

 

Grundsätzlich befinden sich SPOIL ENGINE mit ihrem sehr modernen Sound, der an eine Mischung aus Bands wie ARCH ENEMY (beim Gesang), FIVE FINGER DEATH PUNCH, SOILWORK und CALIBAN erinnert, auf einem ziemlich guten Weg. Für die Zukunft gilt es, die eigenen Stärken auszubauen, das Songwriting stärker auf längerfristiges Hörvergnügen auszulegen und ruhig mal ein paar Ecken und Kanten zu zeigen.

 

Edit: Daumen hoch übrigens noch für das coole Artwork, auch wenn ich hier zunächst an eine Gothic- oder Industrial-Band denken musste.

 

Autor

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Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.