Plattenkritik

Satellite Stories - Vagabonds

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Release Date: 06.03.2015
Datum Review: 08.04.2015

Satellite Stories - Vagabonds

 

 

Wenn hier irgendwer aus Finnland kommt, dann sind es defintiv SATELLITE STORIES. Man kann diesen Einschlag gar nicht überhören. Das beginnt beim äußerst sympathischen finnischen Akzent, der den englischsprachigen Gesang sehr tief einfärbt und geht weiter bei dem, was man in Finnland vermutlich ganz dringend braucht, um nicht komplett einzurosten: Tanzmusik. Und genau da machen SATELLITE STORIES auch erwartungsgemäß weiter. Direkt der titelgebende Opener "Vagabonds" macht dies deutlich. Füße stillhalten fällt schwer, den Ohrwurm fernzuhalten ebenfalls. Steeldrums passen zwar nicht so ganz zur finischen Herkunft, aber da kann man drüber hinwegsehen, wahlweise -hören. SATELLITE STORIES schaffen es auch auf ihrem zweiten Album wieder, dass man an ruhiges in der Sonne liegen gar nicht denken mag, sondern direkt das Tanzbein schwingen möchte.
Wichtig für diesen Effekt sind auf jeden Fall die synthetischen Sounds. Doch SATELLITE STORIES überfrachten ihre Songs hier auf gar keinen Fall und beschränken sich auf das, was man mit zwei oder mehr Reglern erreichen kann. Sie wissen noch, wie man richtige Instrumente bedient und schaffen so eine wunderbare Ausgewogenheit, wie man sie bei vielen ihrer Zeitgenossen vermisst. Der Sound quietscht nicht, sondern beweist immer noch ausreichend Standfestigkeit ohne zu beschweren.
Definitv sind SATELLITE STORIES reifer geworden, machen auch mal ruhigere Töne, wie z.B. bei "Heartbeat". Dieser Song könnte auch als Ode an die wilden 80er ausgelegt werden, die dieses Generation sicherlich nicht live mitbekommen hat, deren sparsamen Charme sie aber fürwahr zu nutzen wissen. "Polarized" macht eine locker flockige Sommerrunde auf, die sich auch durch die folgenden Songs zieht. Im Grunde genommen, lassen SATELLITE STORIES bis zum vorletzten Song keine Verschnaufpause zu. In "The Trap" packen sie dann auch mal die mehr oder weniger guten Synthietrompeten aus. Kann man finden wie man will, doch spätestens da sollten die Tanzschuhe durchgetanzt sein. Mit "With You" schafft es zum Ende doch noch etwas Ruhiges auf dieses Tanzalbum und man kann sie entspannt entlassen. So kann man ein Album auch abrunden.

Tracklist:
1. Vagabonds
2. Heartbeat
3. Polarized
4. Campus
5. Heroine
6. When Love Became
7. Painted Arms
8. Round And Round
9. Same Sun
10. The Trap
11. With You

Autor

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Jule

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wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de