Plattenkritik

Satyricon - Now, Diabolical

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 12.04.2006

Satyricon - Now, Diabolical

 

 

Als Satyricon vor 4 Jahren "Volcano" veröffentlichten, den Vorgänger zu "Now, Diabolical" geschah folgendes: "Betrug, Ausverkauf, Verrat" wieherten die Fanzines los, während die grossen Blätter kaum genug Lob aussprechen konnten. Das war jetzt zwar ein wenig überspitzt meinerseits ausgedrückt, soll aber die gewisse Problematik verdeutlichen: Auf "Volcano" zeigten sich Satyricon mit deutlich mehr "normalen" Metal-Einschüben, die Promotion-Aktionen verliefen ohne Corpsepaint (gerade Frost trug in der Vergangenheit einige der wirklich besten durch die norwegischen Wälder) und Satyr zeigte sich gelassen und relaxt. Die Underground-Basis vertrug das nicht. Auch ich hatte Satyricon in deren neugeschaffene Ecke verbannt (obgleich "Volcano" bärenstark ist, nur eben nicht mehr in der Hinsicht der älteren Releases). Und nun also "Now, Diabolical"...

"Now, Diabolical" ist nun genau das Album, mit dem, wie ich vermute, wohl keiner gerechnet hatte. Dieses Album ist die perfekte (!) Mischung aus eben zwei Richtungen, die sich die Schergen aus Oslo selber zugeschustert haben. Einerseits gehen die Herren Wongraven und Haraldstad relativ spartanisch zu Werke (ähnlich "Volcano"), auf der anderen Seite aber schwärzer, brutaler und erschreckender als 99% aller Bands, die von sich behaupten, sie seien Black Metal. Mit spartanisch soll gemeint sein, dass die Songs nicht mehr bis ins letzte Detail "gefüllt" sind, auf Synthesizer verzichtet wird, und fast ohne Blastbeat auskommen (im krassen Gegensatz zu älteren Werken wie der "Nemesis Divina").

Satyr bringt in guten 40 Minuten Black Metal zielgerecht auf den Punkt. Und überrascht einen immer wieder aufs Neue. Diesmal werden einzelne Songs mit Hörnern untermalt, die einem wohlige Gänsehaut über den Rücken jagen. Lieder wie der Opener (dem Titeltrack), das erschreckend groovende "K.I.N.G", dass dann auch mal wieder in Überschallgeschwindigkeit krachende und eben mit Hörnern verzierte "The Rise Of Our Cross" oder einem fast achtminütigen Finale namens "To The Mountains" katapultieren sich Satyricon dahin, wo sie einst waren: Auf den Black Metal Thron. Oder sie behalten diesen nach wie vor konkurrenzlos. Das ist Ansichtssache.


Tracklist:

1. Now, Diabolical
2. K.I.N.G
3. The Pentagram Burns
4. A New Enemy
5. The Rise Of Our Cross
6. That Darkness Shall Be Eternal
7. Delirium
8. To The Mountains

VÖ: 15.04.06

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Moritz

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