Plattenkritik

Senses Fail - Life Is Not A Waiting Room

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Release Date: 10.10.2008
Datum Review: 16.10.2008

Senses Fail - Life Is Not A Waiting Room

 

 

"Finde sie ein wenig unspektakulär" war seine Antwort, als er nach seiner Meinung zur neuen SENSES FAIL gefragt wurde. Was meinte er genau damit? Wahrscheinlich, dass "Life Is Not A Waiting Room" nicht außergewöhnlich, herausragend, abenteuerlich, außerordentlich, beachtlich, bemerkenswert, einzigartig, enorm, erstaunlich, erstrangig, fabelhaft, großartig, hervorragend, und imposant geworden ist. War damit überhaupt zu rechnen? Nein, denn SENSES FAIL machen eben genau solche Musik nicht.

Die Trademarks des Vorgängers sind weiter ausgebaut worden, so dass selbstreflektierende Texte mit poppigen Hooklines, markant nasalem Gesang (Buddy Nielson hat weiter an seiner Stimme gearbeitet, die dominierende Klarstimme ist noch weinerlicher und die aggressiven Shouts und Screams noch mächtiger geworden) und punkig rockigen Gitarrenleads unterlegt wurden. Streckenweise wird erstaunlich viel Fahrt aufgenommen, auch Double Bass und harte Passagen fehlen nicht, so dass der verstohlene Blick auf das Cover (sind das wirklich SENSES FAIL?) nicht ausbleibt. Es haben sich auch Gitarrensoli auf das Album verirrt, die aber sofort verhaftet und nicht mehr vermisst werden möchten. Die Richtung insgesamt geht zum Stadion, nicht mehr zum Schminke verklebten Rockschuppen. Aber "Life Is Not A Waiting Room" verfügt "nur" über gute Songs, absolut herausragende Tracks wie die letzten drei des Vorgängers sind Fehlanzeige. Dafür regiert aber über Albumlänge ein extrem lässig hoher Level.

Er hatte also recht, spektakuläre Alben klingen anders, aber vielleicht können wir uns auf spektakulären Standard einigen. Aber ich glaube nicht daran, denn er ist sehr rechthaberisch.

Tracklist:
1. Fireworks At Dawn
2. Lungs Like Gallows
3. Garden State
4. Family Tradition
5. Wolves At The Door
6. Hair Of The Dog
7. Four Years
8. Ali For Cody
9. Yellow Angels
10. Chandelier
11. Map The Streets
12. Blackout

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Clement

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Ich fühle mich zu alt