Plattenkritik

Septicflesh - Mystic Places Of Dawn

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Release Date: 18.01.2013
Datum Review: 04.02.2013

Septicflesh - Mystic Places Of Dawn

 

 

Dass der musikalische Weg hin zur absoluten Perfektion und vollendeten Selbstfindung oft ein sehr weiter und müßiger Weg sein kann, zeigt ein Blick auf die Diskografie von SEPTICFLESH. Wer mit den mit den Anfängen der Griechen noch gänzlich unvertraut ist, kann sich dank des Debüt-ReRelease einen umfangreichen Einblick verschaffen. Wirklich viel zu entdecken gibt es allerdings nicht.
2011 veröffentlichten SEPTICFLESH mit „The Great Mass“ ein wahres Ausnahmealbum. Kaum ein Band hatte es bis dato geschafft, auf so perfekte Art und Weise Elemente des Death und Black Metal mit klassischer Musik zu vereinen. Denn anders als ihre Mitstreiter, haben sie die Klassik nicht einfach in den Metal eingeflochten, sondern sie als Fundament für ihre orchestralen Düstermetal-Kompositionen zweckentfremdet.
Mit "Mystic Places of Dawn" veröffentlicht Seasons Of Mist noch einmal das Debüt der Griechen. Aufgehübscht mit einem neuen Seth Siro Cover, einem frischen Remastering und der “Temple Of The Lost Race” EP als Bonus, bekommt man einiges für sein Geld geboten. Ob sich das Ganze jedoch lohnt, ist eine andere Frage. Als "Mystic Places of Dawn" im Jahre 1994 das Licht der Welt erblickte, steckte die heutige Perfektion der Griechen noch in holprigen Kinderschuhen. Die Kompositionen waren zu den Anfangszeiten noch ein unausgeglichener und sehr experimenteller Mix aus Death Metal Anteilen, die entfernt an frühe ORBITUARY erinnern und Black Metal der Marke DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH. Sprich kitschige Keyboardsounds gepaart mit übertriebenen, okkulten Gesten. Gänzlich fern waren SEPTICFLESH damals auch noch von der Kunst, famose Dynamiken zu erzeugen. Viel zu oft dümpelte man in doomigen Sumpflöchern herum, ohne auch nur einen Hauch von Spannung zu inszenieren.
Trotzdem konnte man damals schon erahnen, zu welchem Ausmaß der Sound von SEPTICFLESH irgendwann mal fähig ist. Denn nicht nur das technische Potenzial der einzelnen Protagonisten, sondern auch die Vielfalt des dargebotenen Klangspektrums, war im Vergleich zu anderen Genre Bands zum damaligen Zeitpunkt außerordentlich hoch.
Wer noch jungfräulich dieser Band gegenübersteht, dem sei zum Erstkontakt definitiv die letzten beiden Veröffentlichungen von SEPTICFLESH empfohlen.

Trackliste:
1. Mystic Places of Dawn
2. Pale Beauty of the Past
3. Return to Carthage
4. Crescent Moon
5. Chasing the Chimera
6. The Underwater Garden
7. Behind the Iron Mask
8. (Morpheus) The Dreamlord
9. Mythos (Part 1: Elegy – Part 2: Time Unbounded)
10. Erebus (bonus track)
11. Another Reality (bonus track)
12. Temple of the Lost Race (bonus track)
13. Setting of the Two Suns (bonus track)

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Mulder

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